Über mich | Impressum | Links | Datenschutz

Weißstörche in den Kreisen Celle und Gifhorn
banner-unten
Menu

Aktuelles im 2. Quartal 2019

Zahl der Storchenpaare ist weiter gestiegen

Stichtag für die Storchenzählung ist der 17. Mai. Paare, die danach kommen und mindestens fünf Tage bleiben, zählen als Besuchsstörche. Die Paare, die bis zum 17. Mai eingetroffen sind, müssen mindestens vier Wochen Nestbindung haben, um als Nestpaare gezählt zu werden. Dies Kriterium haben jetzt auch die zuletzt eingetroffenen Paare in CE (Altencelle-Burg und Stedden) und GF (Ribbesbüttel, Schönewörde und Walle) erfüllt. Somit steht nun die Zahl der Storchenpaare im Jahr 2019 fest. Im Kreis Celle sind es 22 Nestpaare und damit 16% mehr als im Vorjahr (19). Im Kreis Gifhorn sind es 55 Nestpaare und damit 6% mehr als im Vorjahr (52). Der Aufwärtstrend der letzten Jahre hat sich somit weiter fortgesetzt.

Besetzte Nester 2019

(-) Paar ohne Bruterfolg ; (1ff ) aktuelle Jungenzahl ab Beringung

Kreis Celle: Ahnsbeck (3), Altencelle (3), Altencelle-Burg (-), Bannetze (3), Bleckmar, Bockelskamp (2), Celle Stadt (2), Großmoor (-), Hambühren, Hohne (3), Hornbostel (1), Jeversen (2), Langlingen-Mylius (3), Langlingen-Schleuse (2), Meißendorf-Breliendamm, Nienhagen (3+1 Leiferde), Oldau (-), Stedden (-), Wienhausen (4), Winsen (2), Wolthausen (2)

Kreis Gifhorn: Ahnsen (2), Adenbüttel (-), Allerbüttel, Ausbüttel-Siedlung (1), Barwedel (2), Betzhorn (4) Calberlah/Wiesen(-), Dannenbüttel (1), Didderse (2), Ettenbüttel, GF-Kästorf (1), GF-Lehmweg (3) , GF-Winkel (1), Hankensbüttel (2), Hoitlingen (2), Hülperode (-), Isenbüttel, Jembke (3), Klein Schwülper (4), Knesebeck (1), Lagesbüttel-Rotdornallee (-), Lagesbüttel-Schunterbrücke (1), Leiferde-Mast (2), Leiferde-Schornstein (1), Leiferde-Ort (-), Leiferde-Weide rechts (-), Müden-Dieckhorst, Neudorf-Platendorf 99C (3), Neudorf-Platendorf-Mooreiche (-), Neuhaus (-), Osloß (-), Parsau-Ort, Radenbeck (-), Ribbesbüttel (-), Rötgesbüttel (3), Rothemühle (4), Rühen (2), Schönewörde (-), Tappenbeck (2), Teichgut (3), Triangel (-), Ummern-Ost (3), Ummern-West (-), Volkse (3), Vollbüttel (2), Vorhop (2), Wahrenholz (3), Walle (-), Wasbüttel (2), Wesendorf (-), Westerholz (2), Weyhausen-Süd/Hohe Horst (1 Leiferde), Weyhausen-West (-), Wittingen (1), Zasenbeck (-)

Beschatten - tränken - duschen... und ein Beringungsabbruch
Mittwoch, 26. Juni 2019

Wir haben derzeit Temperaturen um die 35° im Schatten. In der direkten Sonneneinstrahlung sind sie natürlich noch wesentlich höher. Die Storcheneltern wissen, was sie tun müssen, um ihren Nachwuchs zu schützen. Sind die Jungen noch klein, werden sie von den Eltern mit ausgebreiteten Flügeln beschattet (Junge beschatten (R.Lunde)Foto R. Lunde). Wichtig ist auch eine zusätzliche Flüssigkeitszufuhr. Die Altstörche nehmen Wasser auf und lassen es dann direkt in die geöffneten Schnäbel der Jungen hineinfließen Junge tränken GF-Lehmweg 2019 (G.Papenburg)(Foto G. Papenburg). Übrigens: die allermeisten Betrachter würden bei der Deutung dieses Fotos sagen: "Da füttert ein Storch sein Junges." Aber eben dies ist nicht der Fall. Storchenjunge müssen vom ersten Tag an selbständig die Nahrung fressen, die die Eltern vor ihnen in die Nestmitte ausgewürgt haben. Getränkt hingegen wird in den geöffneten Schnabel. Ein weiterer Schutz angesichts der Hitze ist das Befeuchten der Jungen. Die Storcheneltern lassen mitgebrachtes Wasser über sie fließen und schaffen ihnen auf diese Weise Kühlung Junge duschen (R.Lunde)(Foto R. Lunde). Ich habe schon mehrfach beim Beringen in großer Hitze gut angefeuchtete Junge im Nest vorgefunden.

Beringt wurden gestern im Kreis Gifhorn die Jungen in Didderse (2), GF-Lehmweg (3), Hoitlingen (2) und Wasbüttel (2). Hinzu kommen die knapp sieben Wochen alten Jungen in Rötgesbüttel (3). Als wir sie gerade mit einem Tuch zudecken wollten, sprangen zwei von ihnen auf und legten sich erst am äußersten Nestrand wieder hin. Da so eine Gefährdung durch einen vorzeitigen Absprung nicht völlig auszuschließen war, haben wir die Beringung dann abgebrochen. Eigentlich hätte sie ja schon eine Woche vorher stattfinden sollen, aber damals musste die dabei helfende Feuerwehr zu einem Brandeinsatz abrücken. Das hätte noch gut in das Beringungs-Zeitfenster 4. - 6. Woche gepasst Danach geht bei den Jungen der Totstellreflex in den Fluchtreflex über. Zuweilen verteidigen sie aber auch mit Schnabelhieben. Ich habe kürzlich ein Video gesehen, auf dem die drei Jungen so lange einem auf dem Nest gelandeten Fremdstorch zu Leibe rückten, bis der die Flucht ergriff.

Auch ältere Junge können noch sterben
Sonntag, 23. Juni 2019

Meistens gilt: Haben die Storchenjungen die ersten Wochen geschafft, haben sie gute Überlebenschancen. Aber auch danach kann es Sterbefälle geben. So ist in Ausbüttel-Siedlung (GF) der schon bei der Beringung kleinere der beiden Jungstörche nur gut sechs Wochen alt geworden. Es wurde gestern tot abgeworfen. Die Liste möglicher Ursachen für den Tod auch schon älterer Storchenjungen ist lang: Nahrungsmangel, extreme Witterungen wie kalter Dauerregen, Starkregen, Blitz- und Hagelschlag, Erkrankungen, insbesondere Aspergillose (Schimmelpilzerkrankung der Atemwege), können zum Tode führen, ebenso Salmonellen- und Wurmbefall. Ein zunehmender Faktor ist unverdauliche Nahrung wie Gummiringe und Plastik, die von den Eltern verfüttert werden. Manchmal fallen Jungstörche auch einem Marder oder Seeadler zum Opfer oder werden bei Nestkämpfen getötet.

Neu beringt wurden am Freitag mit Hilfe der FFW Celle Jungstörche in Bannetze (3), Bockelskamp (2), Celle-Stadt (2), Jeversen (2), Langlingen-Mylius (3) und Langlingen-Schleuse (2 ).

"Georg" war wieder ärgerlich
Donnerstag, 20. Juni 2019

GF-Kästorf Beringung 2019 (G.Papenburg)"Georg" heißt das GF-Kästorfer Storchenmännchen DEW 5X 367. Beringt habe ich ihn im Jahr 2008 auf dem Nest "Zum Giebel" (GF). 2012 habe ich dann das erste seiner eigenen Jungen mit einem Ring der Vogelwarte Helgoland versehen, und in den folgenden Jahren noch 18 weitere. Auch heute schob "Georg" wieder Nestwache. Als wir uns mit dem Hubsteiger der LSW dem Nest mit dem einen Jungen näherten, dachte er - im Gegensatz zu den meisten anderen Storcheneltern - nicht daran, nun gleich den Nachwuchs zu verlassen. Er blieb stehen, knatterte ärgerlich mit dem Schnabel. Wir kamen immer näher (Foto G. Papenburg). Erst als wir ihm ganz nahe waren, flog er dann dann doch heftig knatternd auf und hin zum Nachbardach. Schon bei unseren Beringungen in den Vorjahren hatte "Georg" immer wieder laut vernehmlich seinen Unwillen darüber kundgetan.

Die meisten Storcheneltern fliegen bei der Beringung Ihrer Jungen beizeiten ab, schauen sich aus gebührender Entfernung das Geschehen an und kehren rasch wieder aufs Nest zurück. Manche kreisen zunächst auch unruhig um den Ort des Geschehens und setzen sich schließlich in Sichtweite hin, bis die Prozedur zuende ist. Und dann gibt es auch Knatterer wie "Georg", die deutlich zum Ausdruck bringen, was sie bei dem Ganzen empfinden.

Ferner wurden beringt die Jungen in GF-Winkel (1) Lagesbüttel-Schunterbrücke (1), Neudorf-Platendorf 99C (3) und Volkse (3).

Aktuelle Meldung: Der Jungstorch Weyhausen-Süd/Hohe Horst wurde heute morgen unterhalb des Nestes auf der Pferdeweide stehend aufgefunden. Seine Eltern waren bei ihm. Da er mit seinen sieben Wochen noch nicht flügge ist, wurde er von Rita Lunde, einer Pferdebesitzerin und Friedrich Börner geborgen und nach Leiferde gebracht. Dort fiel er durch seine doch schon sehr ausgeprägte Schwarzfärbung und das Schlangenhautmuster seiner Beine auf. Näheres inklusive Fotos folgt in den nächsten Tagen.

Aktuell gute Nahrungsbedingungen
Dienstag, 18. Juni 2019

Hohne-screenshot 18.6.19 (G.Papenburg)Derzeit steht auf vielen Storchennestern, in denen die Jungen nun älter als vier Wochen alt sind, weiterhin ein Altstorch, so auch auf dem Screenshot (G. Papenburg) vom Storchennest Hohne, in dem die Jungen vor 6 1/2 Wochen geschlüpft sind. Gäbe es eine Nahrungsknappheit, würden jetzt beide Altstörche auf Futtersuche sein. Offensichtlich ist also ausreichend Futter vorhanden. Bestand dies zwischenzeitlich vor allem aus Mäusen (deren Population nach dem milden Winter deutlich angestiegen ist), so stehen nach den Regengüssen auch wieder mehr Regenwürmer zur Verfügung. Außerdem beginnen sich jetzt die Heuschreckenbestände zu entwickeln. Und: ab dem 15. Juni dürfen nun auch viele Naturschutzflächen gemäht werden. So ist auch zu erklären, warum im Kreis Gifhorn bei den Paaren in Ettenbüttel, Isenbüttel und Müden-Dieckhorst, die erst im Mai mit der Brut begonnen hatten, aktuell jeweils drei Junge im Nest sind. Das ist für Spätbruten schon ungewöhnlich. Nicht geschafft hat es hingegen das wesentlich kleinere dritte Junge in Tappenbeck (Beitrag vom 13. Juni). Es lag gestern tot unter dem Nest.

Unsere gestrige Beringungstour mit der FFW Gifhorn fand nach den Stationen Westerholz (2 Junge) und Ummern-Ost (3 Junge) dann ein abruptes Ende, weil die Drehleiter zu einem Großbrand in Rötgesbüttel alarmiert wurde (das wäre die vierte Station gewesen). Nun hoffen wir auf einen neuen Termin.

Weiter auf Beringungstour - zwei Erstansiedlungen und ein Abbruch
Mittwoch, 13. Juni 2019

Teichgut 2019 Beringung (F.Börner)sTappenbeck 2019-Beringung (R.Lunde)sAuf meinem Beringungsplan für den Kreis Gifhorn standen gestern neun Nester, die ich diesmal wieder mit Hilfe der LSW Gifhorn anfahren konnte. Dabei findet in zwei Orten zum ersten Male überhaupt eine Storchenbrut statt: In Teichgut waren es drei nun gut 30 Tage alte Junge (Foto F. Börner), die beringt wurden. In Tappenbeck gibt es ebenfalls drei Junge, die aber um einige Tage jünger sind (Foto R. Lunde). Eins ist erheblich kleiner als seine beiden Geschwister. Ich habe es vorsichtshalber nicht beringt, weil nicht auszuschließen war, dass sein Kniegelenk noch nicht dick genug ist, um den Ring oberhalb zu halten. Beringt wurden auch die Jungen in Barwedel (2), Dannenbüttel (1), Jembke (3), Rühen (2), Vorhop (2) und Wittingen (1).

In Radenbeck stellte sich heraus, dass mittlerweile ein Brutabbruch stattgefunden hat. Es befanden sich keine Jungen mehr im Nest. Ohnehin verlief das Brutgeschehen - begleitet von Kämpfen - sehr undurchsichtig. Brutbeginn war zunächst am 7. April. Dann hätten die Jungen ab dem 9. Mai schlüpfen müssen. Die beiden Jungen, die ich am 24. Mai entdeckte, waren aber höchstens eine Woche alt. Es muss also zumindest eine Brutunterbrechung, wenn nicht einen Neuanfang gegeben haben. Vor gut einer Woche wurde dann laut Nestbesitzerfamilie Jordan nicht mehr gefüttert, und zeitweise verließen auch beide Altvögel das Nest. Was konkret passiert ist, bleibt unklar.

Leiferde Kirche 2019 II (H.C.Albrecht)Das Nest wächst
Pfingstsonntag, 9. Juni 2019

In NABU ASZ Leiferde hatte das Storchenpaar im Gehege auf der Weide rechts einen Brutabbruch. Einige Tage danach begannen die beiden, ein neues Nest im Dorf auf dem Kreuz der Kirche zu bauen. Anfangs war das sehr mühsam, denn die Zweige fielen immer wieder herunter. Das Paar ließ sich aber nicht beirren. Nachdem sie durch Verkeilung der Zweige und Äste eine erste Grundlage rund um das Kreuz erreicht hatten (Foto vom 28.05. siehe 30.05.) machte der Bau dann schnell sichtbare Fortschritte. Am 2. Juni war der obere Teil des Kreuzes schon voll um- und eingebaut (Foto H.C. Albrecht). Ob dieses neue Nest dann so stabil sein wird, dass es auch den herbstlichen Stürmen standhält?

Ein ereignisreicher Tag für Nienhagens Störche
Freitag, 7. Juni 2019

Nienhagen Beringung 2019 (G.Papenburg)sDie Beringung der vier Storchenjungen in Nienhagen (CE) war auf Donnerstagabend angesetzt. Am frühen Morgen war noch alles in Ordnung im Storchennest am Schafstallweg, Die vier Jungen (Schlupf ab 3. Mai) wurden gefüttert, ein Elternstorch hielt Wache. Am späten Vormittag kam dann die Nachricht: "Ein Jungstorch liegt auf dem Schleppdach fünf Meter unterhalb des Nestes. Er lebt noch. Der Altstorch guckt von oben runter, aber er tut nichts" - Mitbetreuer Gerd Papenburg gelang es über eine Dachluke, das Junge zu bergen. Er brachte es nach Leiferde in die NABU Pflegestation. Von dort verlautet, dass das Junge gute Überlebenschancen hat. Am Abend rückten wir dann an, um mit Hilfe der neuen Drehleiter der FFW Wathlingen die Nienhagen 2019 geborgener Jungstorch(G.Papenburg)Jungen zu beringen. Dabei stellte sich heraus, dass es nicht das kleinste der Jungen gewesen war, sondern das Zweitkleinste, das auf dem Dach gelegen hatte. Wie es dorthin gekommen war, blieb unklar. Wurde es von einem Elternteil aus dem Nest geworfen? Verlor es bei einer Kollision mit einem Nestgeschwister oder bei einer unbeholfenen Bewegung das Gleichgewicht und stürzte ab? Durch Unterernährung völlig geschwächt war es bei einem Gewicht von 1.660 gr jedenfalls nicht. Die anschließende Beringung der nun noch drei Jungen unter dem zur Beruhigung über sie gelegten Tuch verlief ohne Probleme. Kurz darauf kehrte der Altstorch zurück. Er hatte nach seinem Abflug vom Nest erst einige Runden gedreht und dann auf einem Nachbardach gewartet. Nun war am Ende des Tages die Storchenwelt in Nienhagen wieder in Ordnung - allerdings mit einem Jungen weniger im Nest.

Beringt wurden außerdem im Kreis Gifhorn die Jungen in Ahnsen (2), Ausbüttel-Siedlung (2), Betzhorn (4), Leiferde-Schornstein (1) und Wahrenholz (3)

Müllaktion im Storchennest
Mittwoch, 5. Juni 2019

Weyhausen-Süd Beringung 2019 (R.Lunde)Mit Hilfe eines von der Fa. Raguse zur Verfügung gestellten Hubsteigers erhielt heute das Storchenjunge in Weyhausen-Süd/Hohe Horst seinen Ausweis mit der Ringnummer DEW 9T 625. Auf dem Foto danach liegt es - noch in Akinese (sich tot stellend) - in einem ordentlichen, sauberen Nest. Damit es dazu kam, musste ich aber zuvor eine Menge Müll daraus entfernen. Dazu zählten u.a. große und kleine Stofflappen, Teile eines Rucksacks, längliche Riemen, Plastikfetzen, Teile eines Hartplastikbehälters und als Krönung des Ganzen Reste einer bucas Regendecke (mit Abschwitzfunktion!) einschließlich Schnüren (Fotos R. Lunde). Nun wissen wir ja, dass Storchenjunge durch kalten Dauerregen und durch Schlagregen besonders gefährdet Weyhausen-Süd 2019 Nestmüll (R.Lunde)sind. Ob die Eltern beim Eintragen und Einbau des Mülls das mit berücksichtigt hatten? Übrigens: die täglich von vielen Störchen besuchte Deponie Wolfsburg liegt nur 2 km Luftlinie vom Nest entfernt.

Am Abend wurde mit Hilfe der FFW Wittingen das eine übriggebliebene von anfangs vier Storchenjungen in Knesebeck beringt.

Erste Gifhorner - und zweite Celler Beringungsrunde
Dienstag, 4. Juni 2019

Klein Schwülper-Viererbrut 2019 (F.Börner)Von den Weißstorchpaaren im Kreis Gifhorn, die früh mit der Brut begonnenen hatten, wurden heute mit Hilfe eines Hubsteigers der LSW die Jungen in vier Nestern beringt. In den beiden schon Ende März angefangenen Bruten in den nur 700m auseinander liegenden Nestern von Klein Schwülper (Foto F. Börner) und Rothemühle befanden sich je vier Junge. Hierzu hat sicher ganz wesentlich die gute Nahrungsverfügbarkeit im Gebiet Okeraue, Rieselfelder und Alba-Deponie beigetragen. in den Nestern Vollbüttel und Leiferde/Mast waren es je zwei Junge.

Nach dem Beringen der Jungen in den Nestern im Kreis Celle oberhalb der Aller folgten heute mit Hilfe der FFW Celle drei Nester unterhalb. Hier konnten insgesamt 5 Junge in Wolthausen (2), Winsen (2) und Hornbostel (1) beringt werden und damit erheblich weniger als die 13 in den vier Nestern unterhalb von Celle zuvor. In beiden Bereichen handelt es sich um erfahrene Elternstörche. Witterungsmäßig gab es kaum Unterschiede. Offensichtlich finden die Störche an der Aller unterhalb von Celle nicht so viel Nahrung wie die von oberhalb. Das wurde auch schon in den Vorjahren an den erreichten Jungenzahlen deutlich - mit Ausnahme von Hornbostel. Dass diesmal nach dem Abwurf von zwei kleinen Jungen nur noch ein Junges im Nest ist, liegt vermutlich in einem von uns nicht bemerkten Brutabbruch mit Nachgelege. Nach unserer Berechnung hätten die Jungen am 24. April schlüpfen müssen und wären heute sechs Wochen alt. Das eine Junge hatte aber erst ein Alter von gut drei Wochen.


Jetzt geht's los mit der Beringung
Sonntag, 2. Juni 2019

Die Weißstorchberingung erfolgt in Niedersachsen in ausgewählten Landkreisen, darunter auch in meinen Betreuungsgebieten Kreis Celle und Kreis Gifhorn. Beringt werden die Jungen im Nest im Alter von etwa vier bis sechs Wochen. In diesem Lebensabschnitt stellen sie sich bei Gefahr (und Beringung mit dem Auftauchen von Menschen an ihrem Nest wird sicher als Gefahr empfunden) tot. Das macht die Beringung einfacher. Ab der 7. Lebenswoche bildet sich dann der Fluchtreflex mit der Möglichkeit eines Sturzes vom Nest aus. Darum sollte dann nicht mehr beringt werden.

Zusammen mit Gerd Papenburg und mit Hilfe der Drehleiter der FFW Celle haben wir gestern mit der Beringung im Kreis Celle bei den Paaren angefangen, die als erste mit der Brut begonnen hatten, und zwar zunächst im Bereich der Aller oberhalb von Celle. Das aktuelle Jungenzahl in Altencelle (3), Wienhausen (4), Ahnsbeck (3) und Hohne (3) ist erfreulich. Die ersten Nester im Bereich unterhalb von Celle kommen Dienstag dran. Hier sind erheblich weniger Junge im Nest. In beiden Bereichen gibt es mit Großmoor und Oldau je einen Brutabbruch, sowie mit Altencelle-Burg und Stedden je ein Nichtbrüterpaar.


Totgesagte leben länger
Freitag, 31 Mai 2019

Am Mittwoch wurde er von Rita Lunde in einer Gruppe von 20 Störchen abgelesen, die in der Deponie Wolfsburg nach Nahrung suchten. Er, das ist der Weißstorch mit der Ringnummer DEW 7T 848. Das Besondere daran: Eigentlich sollte er schon längst tot sein. (Zu seiner Lebensgeschichte siehe auch die Eintragungen vom 2 August, vom 18. August, sowie dem 22. September 2018. ) Als Jungstorch in Celle-Stadt konnte er nach seinem ersten Abflug nicht mehr aufs Nest zurückkehren. Mitbetreuer Gerd Papenburg brachte ihn nach Leiferde. Hier wurde außer starkem Untergewicht auch eine unklare Entzündung im Schnabelbereich festgestellt. Darum kam er In die Tierärztlichen Hochschule nach Hannover. Dort lautete die Diagnose "Plattenepithelkarzinom", ein bösartiger Hautkrebs mit der Mitteilung, der Storch müsse eingeschläfert werden. Nach einiger Zeit kam dann aber die Nachricht: Er wurde doch nicht eingeschläfert. Eine Krebsbehandlung soll versucht werden. Das bedeutete: Er lebt ja noch! Die Behandlung ließ aber auf sich warten. Als sie dann endlich beginnen sollte, stellte sich bei einer nochmaligen Überprüfung heraus: Die Diagnose war falsch gewesen. Wesentliche Erkrankungen konnten nicht festgestellt werden. So kam 7T 848 wieder in die Pflegestation nach Leiferde zurück. Dort wurde er aufgepäppelt, über Winter da behalten und im Frühjahr ausgewildert. Und nun ist er wieder aufgetaucht- weiterhin lebendig.


Umzug mit Neuanfang nach Brutabbruch
Donnerstag, 30. Mai 2019

Leiferde Kirche 2019 (H.C.Albrecht)sDas Paar auf der Weide rechts im NABU ASZ Leiferde hatte gebrütet. Es waren wohl Junge geschlüpft. Doch wenige Tage danach gaben die Eltern ihr Brutverhalten auf. Im Nest wurden weder Junge, noch nicht ausgebrütete Eier gefunden. Ältere erfahrene Paare behalten nach dem Tod ihrer Jungen dann meistens weiterhin ihre Nestbindung. Nur einmal habe ich es in Triangel erlebt, dass das Paar anschließend für einige Zeit das Nest im 1 km entfernten Neuhaus bezog, nachdem es zuvor das dortige Nichtbrüterpaar vertrieben hatte. Bei jungen Erstbrütern hingegen kann es durchaus geschehen, dass die nun kinderlosen Eltern ihr Nest verlassen und für den Rest der Saison in Nichtbrütergruppen wieder durch die Lande ziehen. Das Paar Weide rechts hingegen macht sich nun daran, ein neues Nest zu errichten, und zwar oben auf dem Kreuz der Kirche in Leiferde (Foto H. C. Albrecht). Das ist schon ein ambitioniertes Unterfangen. Ob die beiden es schaffen, das Nest so weit hochzubauen, dass sie dann auch darin sitzen können? Oder wird in der nächsten Zeit der Bruttrieb doch allmählich abflauen und damit der Nestbau zum Erliegen kommen? Eine Zweitbrut wird ohnehin nicht erfolgen.


Ungewöhnlich viele Brutabbrüche
Sonntag, 26. Mai 2019

In den letzten Tagen haben weitere Paare ihre Brut aufgegeben. Von den nun 55 Paaren, die sich in diesem Jahr im Kreis Gifhorn niedergelassen haben, brüten derzeit bzw. haben jetzt Junge im Nest nur noch 38. 4 Paare (Schönewörde, Ribbesbüttel, Ummern-West, Walle) haben, weil zu jung oder zu spät eingetroffen, gar nicht erst angefangen. Bei bisher 13 Paaren gab es einen Brutabbruch. 1 erfolgte bei Nestkämpfen in Zasenbeck, ein weiterer in Parsau/Ort wird, da anschließend ein Nachgelege erfolgte, hier nicht gezählt. Auf unbefruchteten oder möglicherweise auch durch Unterkühlung abgestorbenen Eiern brüteten vergeblich die 3 Paare in Lagesbüttel-Rotdornallee, Leiferde-Ort und Wesendorf. Vorzeitig wurde das Brüten abgebrochen bei den 4 Paaren in Adenbüttel, Isenbüttel, Leiferde Weide rechts und Neudorf-Platendorf-Mooreiche. Überwiegend wird hier mangelnde Brutreife der Grund sein. Keine Erklärung habe ich für die 5 Brutabbrüche, die nach dem Schlüpfen der Jungen erfolgten. Das war der Fall in Calberlah-Wiesen, Hülperode, Osloß, Triangel und Weyhausen-West. Im Kreis Celle betraf es bisher die Paare in Großmoor und Oldau. In all diesen Fällen könnten auch hier in der Zeit herrschende Nachtfröste eine Ursache gewesen sein. Da in etlichen Nestern Junge noch nicht geschlüpft sind und und Jungstörche erst ab Juli flügge werden, kann sich die gegenwärtige Zahl der Brutabbrüche durchaus noch erhöhen.


In zwei Jahrzehnten von eins auf zwanzig
Samstag, 25. Mai 2019

Am 24. April wurde in Schwülper-Walle auf einer Steuobstfläche am Spargelweg ein Nistmast aufgestellt. Schon bald fand sich ein erster Storch ein. Seit gut zehn Tagen sind es zwei, beide noch sehr jung und unberingt. Trotz derzeit längerer Sitzphasen - zu einer Brut wird es in diesem Jahr noch nicht kommen.

Damit haben sich Im Einzugsgebiet Okeraue, Alba-Deponie, Rieselfelder nun zwanzig Storchenpaare niedergelassen. Bis zum Jahr 2000 gab es hier nur ein Storchenpaar, und zwar auf dem Hof Dralle in Klein Schwülper (zuvor in Groß Schwülper). Dann stieg die Zahl, in Wendeburg beginnend, an - erst langsam, dann immer schneller. Der aktuelle Bestand verteilt sich auf drei Gemeinden. In der Gemeinde Schwülper sind es sechs Paare, und zwar in Hülperode, Klein Schwülper, Lagesbüttel (2), Rothemühle und nun Walle. In der Gemeinde Wendeburg sind es neun Paare, und zwar in Harvesse, Sophiental, Wendeburg (3), Wendezelle, Wense und Zweidorf (2). Auf dem Gebiet der Stadt Braunschweig kommen hinzu die besetzten Nester in Okeraue/Grenze Gifhorn, Lamme, Riddagshausen/Weddeler Graben, Steinhof und Watenbüttel (Mitteilung G. Fiedler). 20 Storchenpaare in diesem Gebiet bzw. um es herum belegen, dass der Bereich Okeraue, Rieselfelder und Alba-Deponie hervorragende (insbesondere Nahrungs-) Bedingungen für die Ansiedlung von Weißstörchen bietet.


Ja, merken sie denn gar nichts?
Mittwoch, 22. Mai 2019

Am 26. März begann begann das Wesendorfer Storchenpaar mit der Brut. 32 Tage danach, am 27. April hätten die ersten Jungen schlupfen müssen. Indes - es wird immer noch gebrütet, nun schon 58 Tage. Beide Partner wechseln sich weiter regelmäßig ab. Es gibt zwei denkbare Gründe, warum keine Junge geschlüpft sind. Entweder waren die Eier nicht befruchtet (was bei dem erfahrenen Paar eher unwahrscheinlich ist), oder die Embryos sind in den Eiern z.B. aufgrund von Unterkühlung abgestorben. Es stellt sich natürlich die Frage, ob die Eltern nicht spüren, dass gar kein Leben in den Eiern ist. Nein, offensichtlich merken sie es nicht. So hat in früheren Fällen z.B. in Oldau das Paar mehrmals weit über 2 Monate gebrütet. Erst wenn der Bruttrieb nachlässt, hören die Altstörche zunächst allmählich und schließlich ganz mit dem Brüten auf.

Übrigens: es hat den Anschein, dass auch im Nest Leiferde/Ort auf der gekappten Eiche wieder auf tauben Eiern gebrütet wird. Das Paar hatte bereits im Vorjahr- damals im Nest Weidenhütte - auf fünf unbefruchteten Eiern gebrütet.


Storchenpaare weiter östlich
Dienstag, 21. Mai 2019

In der vergangenen Woche waren Friedrich Börner und ich wieder im Storchendorf Wahrenberg (gegenüber von Wittenberge). Dort sind aktuell 19 Storchenpaare (Vorjahr 18), davon eins mit Brutabbruch und eins nicht brütend. Einbußen haben hingegen die anderen beiden Storchendörfer an der Elbe zu verzeichnen. In Rühstädt sind es 25 (30), in Werben 12 (17) Paare. Einen gegenüber dem Vorjahr stabilen Bestand verzeichnen der Altkreis Bad Doberan (ca. 40 ), die Altmark (ca. 20) und der Ostdrömling (ca. 50). Die Nester In diesen Gebieten werden bis auf wenige Ausnahmen von Ostziehern besiedelt. Im Drömling hingegen nimmt die Zahl der Westzieher weiter zu.


Brutabbruch auch in Hülperode - zur Ursache in Neudorf-Platendorf
Sonntag, 19. Mai 2019

Gestern standen in Hülperode längere Zeit beide Altstörche auf dem Nest - von ihren mindestens zwei Jungen (Schlupftermin 1. Mai) war nichts zu sehen. Es hat also auch hier einen Brutabbruch gegeben -wie übrigens schon im Vorjahr zur etwa gleichen Zeit. Eine Ursache dafür ist nicht erkennbar. Futtermangel und Witterung kommen eigentlich nicht infrage, denn in den benachbarten Nestern Rothemühle und Klein Schwülper befinden sich derzeit je vier nur wenig ältere Junge. Unklar ist die Situation in Lagesbüttel-Rotdornallee. Nach der bisherigen Einschätzung könnten seit Neud.-Platendorf Mooreiche 2019(A.Rudas)etwa zehn Tagen Junge im Nest sein. Gestern gab es eine Brutablösung, ohne dass eine Fütterung zu sehen war.

In Neudorf-Platendorf Mooreiche hingegen lässt das beiliegende Foto (A. Rudas) auf den Grund schließen, warum es hier mit der Brut nicht geklappt hat. Es wurde nur ein Ei gelegt. Offensichtlich war das neue Weibchen noch nicht ganz brutreif. Dazu würden auch passen die Partnerschaftsprobleme und das Verlassen des Nestes (Bericht u.a. vom 15. Mai). Inzwischen ist das Männchen wieder allein. Die Partnerin hat den Ort ganz verlassen und wird wohl nun wieder in Nichtbrütertrupps durch die Lande ziehen.


Es passt wohl doch nicht mit den beiden
Mittwoch, 15. Mai 2019

Im Nest Mooreiche in Neudorf-Platendorf (GF) ist, da unberingt, zumindest das Weibchen gegenüber dem Vorjahr neu. Erst schienen beide zueinander zu finden. Dann gab es heftige Auseinandersetzungen (siehe "Ehekrach in N.P." am 22. April) . Danach schien nun alles in Ordnung zu sein. Ab dem 6. Mai wurde gebrütet. In den letzten Tagen war dann aber ein Partner zumindest über Nacht aushäusig und wurde in einem weiteren Nest im Siedlerweg gesichtet. Derart allein gelassen verließ heute der bis dahin noch brütende Storch das Nest zur Futtersuche. Somit hat es nun auch in Neudorf-Platendorf einen Brutabbruch gegeben.

Es gibt, was die Weißstörche betrifft, weiterhin viel Bewegung. Das Paar, das sich in dem neu auf einer gekappten Eiche in Glüsingen (GF) errichteten Nest niedergelassen hatte, wurde nun von einem Einzelstorch - vermutlich dem Erbauer des Nestes - angegriffen und vertrieben. In Schönewörde (GF) ist nach längerer Zeit ein Paar nun schon seit Sonntag (inkl. Übernachtungen ) geblieben. Ebenfalls noch da ist das seit Montag in Altencelle-Burg (CE) anwesende Paar. In diesen Fällen wird es sich wohl um jüngere, noch nicht brutreife Störche handeln.


Jungenverluste
Montag, 13. Mai 2019

Es ist schade um jedes geschlüpfte Storchenjunge, das es dann doch nicht schafft. Die Natur indes hat das einkalkuliert. Darum legen Störche im Schnitt 3-5 Eier, damit letztlich im Schnitt 2 Junge pro Paar flügge werden. Das reicht normalerweise zur Arterhaltung. Oft sind es gerade die später geschlüpften Jungen, die nicht überleben. Sie sind von Anfang an gegenüber den Geschwistern im Nachteil, die schon einige Tage älter damit größer sind und bei der Fütterung mehr von der Nahrung ergattern. Und doch geschieht es ab und zu, dass ein kleineres Junges es irgendwie schafft, sich auch gegenüber älteren Geschwistern zu behaupten. Bei bruterfahrenen Eltern, ausreichender Nahrungsverfügbarkeit und guter Witterung können auch vier und selten auch mal fünf Junge groß werden.

In den letzten Tagen hat sich die Jungenzahl in etlichen Nestern reduziert. Im Nest von Fridolin und Mai auf dem Schornstein in Leiferde lebt nun nur noch ein Junges. Das zweite noch übriggebliebene wesentlich kleinere wurde gestern Abend tot an den Nestrand gelegt und heute morgen von einem Elternteil aufgefressen (" Kronismus"). In Hohne sind statt anfangs vier nun noch drei Junge zu sehen. In Knesebeck ist nur noch eins. Vermutlich wird es auch das eine sehr kleine Junge bei drei größeren Geschwistern in Wienhausen und bei zweien in Altencelle schwer haben.

Das 54. Storchenpaar im Kreis Gifhorn hat offensichtlich nach gut einer Woche Bergfeld wieder verlassen. Weil es bis dahin weder Paarungs-, noch Nestbauaktivitäten der beiden gegeben hat, wird es sich um ein noch nicht brutreifes junges Paar gehandelt haben, das nun weitergezogen ist.


Elstern auf Futtersuche
Freitag, 10. Mai 2019

Storchennester haben auch oft Untermieter. Vor allem Stare, Haus- und Feldsperlinge bauen ihre Nester in das dichte Gezweig. Ein sicherer Standort, vor allen Räubern geschützt - sollte man meinen. Vom NABU ASZ in Leiferde kommt nun die Meldung, dass in den letzten Tagen mehrfach ein oder zwei Elstern versucht haben, die Vogelnester im unteren Teil des Nestes auf dem Schornstein auszuräubern. Dabei landete eine Elster einmal sogar oben auf dem Storchennest. Der sitzende Altstorch (Fridolin bzw. Mai) blieb zunächst sehr ruhig und hackte auch nicht nach der Elster. Erst als sie hinter ihm war, stand er auf, und die Elster flog ab. Da die Elstern inzwischen mehrfach wiederkamen, ist davon auszugehen, dass sie bei ihrer Nahrungssuche im Storchennest nicht ohne Erfolg blieben.

Weitere Brutabbrüche nach Totalverlust

Im Kreis Gifhorn leben nun auch die in Weyhausen-West geschlüpften Storchenjungen nicht mehr. In Großmoor im Kreis Celle ließ das Verhalten der Altstörche bereits gestern vermuten, dass keine lebende Junge mehr im Nest sein können. Dies bewahrheitete sich heute morgen. Ein totes Junges lag in der Dachrinne, ein weiteres unten. Das soll nun untersucht werden. Bereits im Vorjahr waren hier die Jungen kurz nach dem Schlüpfen gestorben, ohne dass eine Erklärung dafür gefunden wurde.


Nur kurz ging sein Traum in Erfüllung
Donnerstag, 9. Mai 2019

Osloß 2019 DEW 4T 434.(R.Lunde)sDer Storch DEW 4T 434, 2015 in Hohne geschlüpft und später in Leiferde gerettet, hatte sich bereits 2018 Osloß auserkoren, um sich dort anzusiedeln. Immer wieder versuchte er, das schon besetzte Nest zu erobern. Seine Angriffe blieben aber letztlich erfolglos. In diesem Jahr kam er wieder, versuchte ein Nest an den Pferdeköpfen auf einem Bauenhaus zu bauen (Aktuelles 1. April Mission Impossible?). Doch auch das klappte nicht. Eine Zeitlang geriet er aus dem Blickfeld. Hatte er aufgegeben? Gestern jedoch verließ das Osloßer Brutpaar nach dem Tod seiner Jungen für eine Zeitlang das Nest. Und schon kam 4T 434 angeflogen und landete. Da stand er nun, wo er schon so lange sein wollte, schaute unruhig nach allen Seiten, puzzelte mal hier, mal da am Gezweig (Foto Rita Lunde). So recht traute er dem Frieden nicht. Doch sein Traum vom eigenen Nest in Osloß war dann bald wieder zuende. Die verwaisten Eltern kehrten zurück - und er musste weichen.


Weitere Totalverluste bei Frühbrütern wohl durch Nachtfröste
Mittwoch, 8. Mai 2019

Gestern musste ich in Triangel feststellen, dass keine der Storchenjungen mehr leben. Dem folgte heute die Entdeckung von zwei weiteren Totalverlusten. Das Paar in Calberlah/Wiesen stand bei Regen völlig inaktiv auf dem Nest. Darin regte sich nichts mehr. Nachdem ich bereits am 1. Mai mitbekommen hatte, wie die Störchin ein (bereits totes?) Junges verschlungen hatte, war klar, dass auch hier sämtliche Jungen osloss_3674stot sein mussten. Am Nachmittag kam dann von Rita Lunde aus Osloß die Hiobsbotschaft: Beide Altstörche stehen auf dem Nest und betreiben Gefiederpflege. Das war sozusagen eine Ersatzhandlung für die nun nicht mehr mögliche Pflege ihrer Jungen. Später flogen dann beide nun auch hier verwaisten Eltern zusammen vom Nest ab.

Alle drei Totalverluste- und möglicherweise kommt auch Wesendorf noch dazu, wo die Jungen nach bisherigen Erkenntnissen gar nicht erst geschlüpft sind - betreffen Paare, die mit als erste mit der Brut begonnen hatten. In allen Fällen sind es bruterfahrene Eltern (im letzten Jahr wurden an diesen vier Brutstandorten 15 Junge flügge!). Ich kann mir das nur so erklären, dass die Jungen die vorangegangenen Nachtfröste mit den anschließenden sehr kühlen Temperaturen nicht überlebt haben. An den weiter südlich gelegenen Brutstandorten im Bereich der Gemeinde Schwülper (Klein Schwülper, Rothemühle und Hülperode) hingegen scheint es keine Verluste gegeben zu haben.


Keine guten Nachrichten aus Triangel und Wesendorf
Dienstag, 7. Mai 2019

Vor neun Tagen waren in Triangel Junge geschlüpft. Heute standen die Eltern längere Zeit regungslos nebeneinander im Nest. Später wurde berichtet, dass sie sich wieder gepaart hätten und dann auch beide vom Nest abgeflogen seien. All das sind eindeutige Indizien, dass die Jungen nicht mehr leben. Woran sie gestorben sind, bleibt unklar. An mangelnder Erfahrung der Eltern kann es nicht liegen. Die haben nun schon zehn Jahre in diesem Nest gebrütet. Ob die Jungen doch dem nächtlichen Frost und der kalten Witterung in den vergangenen Tagen zum Opfer gefallen sind? Ein Brutabbruch erfolgte jetzt aktuell aber in keinem anderen Nest.

In Wesendorf hätten nach meiner Berechnung vor zehn Tagen Junge schlüpfen sollen. In den letzten Tagen kamen schon Zweifel auf, weil niemals eine direkte Fütterung zu sehen war. Heute saß erst das Männchen im Nest und das Weibchen stand. Sie holte dann Polstermaterial. Er blieb sitzen. Schließlich kam es doch zu einem Wechsel - eindeutig ohne dass dabei gefüttert wurde. Es wird also weiterhin gebrütet. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass die Eier unbefruchtet sind. Eine zweite, dass sie zwischendurch abgestorben sind. Eine dritte, dass es - von mir unbemerkt - anfangs einen Brutabbruch mit anschließendem Nachgelege gegeben hat. Dann müssten in den nächsten Tagen doch noch Junge schlüpfen. An der Unerfahrenheit der Eltern kann es jedenfalls nicht liegen. Noch im letzten Jahr hatten die beiden hier vier Junge groß gezogen.

Es gibt ein weiteres Storchenpaar im Kreis Gifhorn: In Glüsingen (westlich Wittingen) hatte ein Einzelstorch ein Nest auf einer gekappten Eiche errichtet. Zuletzt war er einige Tage weg. Vor vier Tagen ist er dann zurückgekommen-mit Partnerin. Damit erhöht sich die Zahl der Storchenpaare im Kreis in diesem Jahr auf 54!


Unternehmungslustige Einjährige
Donntag, 5. Mai 2019

Früher, als "unsere" Weißstörche noch alle in Afrika überwinterten, kamen die Jungen erst mit Erreichen der Brutreife im Alter von frühestens zwei, meist aber erst drei und vier Jahren wieder zurück. Heute, wo viele der Zasenbecker Jungstorch 2018 in Dänemark 2019Westzieher bereits in Spanien überwintern, tauchen zunehmend bereits Einjährige wieder bei uns auf. Und manchmal führen ihre Flüge sie weit durch die Lande. Vorgestern wurde eine Storchengruppe sogar in Dänemark entdeckt. Darunter waren drei einjährige Störche, einer 2018 beringt im Kreis Verden, einer in St. Peter/Ording und einer, DEW 1V 010, von mir in Zasenbeck (GF - siehe Foto!), dazu ein zweijähriger Storch aus Schweden. Dass Störche so weit nach Norden ziehen, ist ungewöhnlich.

Vor zwei Tagen ist nun auch in Bergfeld ein Storchenpaar angekommen und bisher geblieben. Im Kreis Gifhorn ist dies in diesem Jahr das 53. Paar. Im Vorjahr waren es 52.

Nun schlüpfen sie - bei der Kälte!
Samstag, 4. Mai 2019

Hohne 2019 (Sceenshot G.Papenburg))In den letzten Tagen schlüpfen in immer mehr Storchennestern die Jungen. Im Kreis Celle geschah dies nach Altencelle nun auch in Ahnsbeck, Großmoor, Hohne (Screenshot von heute G. Papenburg), Nienhagen, Wienhausen und Winsen. Im Kreis Gifhorn machte Rothemühle den Anfang, dann folgten bisher die Paare in Ahnsen, Ausbüttel-Siedlung, Barwedel, Calberlah, Dannenbüttel, Hülperode, Klein Schwülper, Knesebeck, Leiferde-Mast und -Schornstein, Osloß, Rothemühle, Triangel, Wahrenholz, Wesendorf, Weyhausen-West. Das Wetter ist momentan für die Jungen nicht sehr günstig. Bei nächtlichen Temperaturen bis fast zum Gefrierpunkt und tagsüber kaum über 10° mit gebietsweisen Schauern besteht schon die Gefahr der Unterkühlung. Dem wirken die Eltern entgegen, indem sie ihre Jungen bis zu einem Alter von drei Wochen mit ihrem Körper weitesgehend zudecken und sie so wärmen (sie "hudern"). Zu sehen ist darum von den Jungen jetzt fast nur mal kurz zu den Fütterungen etwas. Nahrungsmangel herrscht nach den Regenfällen vor einer Woche zur Zeit nicht.


Infantizid und Kronismus
Donnerstag, 2. Mai 2019

Lange mühte sich gestern nachmittag die Störchin des Nestes Calberlah/Wiesen, eins ihrer Jungen zu verschlingen. Immer wieder packte sie es am Hals und versuchte, es mit dem Kopf voran im Schnabel in eine günstige Lage zum Runterwürgen zu bringen. Nach über einer halben Stunde und zahlreichen Versuchen gelang es ihr endlich. Unklar blieb, ob sie das Junge zuvor selbst getötet hatte oder ob es schon vorher tot war. Die übrigen Jungen hoben währenddessen ab und zu ihr Köpfchen.

Wenn Eltern ihre eigenen Kinder auf(fr)essen, nennt man das Kronismus - nach dem Titan Kronos, der in der griechischen Mythologie seine Kinder verspeiste. Bei Störchen kommt das häufiger vor, meist, nachdem ein Elternteil zuvor dieses Junge getötet hat. Das nennt man Infantizid. Warum Storcheneltern Junge töten, ist bislang unzureichend geklärt. Futtermangel, Erkrankung der Jungen, Unerfahrenheit der Eltern und Stressreaktionen könnten Gründe sein. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, "dass es sich um einen Mechanismus der Populationsregulation handelt und damit auch die 'Qualität' der überlebenden Geschwister optimiert werden kann" (NBB Der Weißstorch S. 142). In einer polnischen Untersuchung stellen Bochinski & Jerzak (2006) fest, dass mehr als 40% aller Eierverluste in der Bebrütungsphase und mehr als 70% der Verluste an Jungen während der Aufzuchtphase auf Infantizid zurückzuführen sind. Sind die Jungen noch klein (das in Calberlah war gut eine Woche alt), werden sie danach oft aufgefressen, später dann meist abgeworfen.

Fünf Minuten, nachdem das Weibchen ihr Junges runtergewürgt hatte, kam das Männchen zurück. Sie flog ab. Er fütterte ganz normal die übrigen Jungen. Da Störche nicht zählen können, ist ihm der Verlust sicher nicht aufgefallen. Was aber wäre gewesen, wenn er früher zurückgekehrt wäre? Hätte er irgendwie eingegriffen, vielleicht sogar selbst das Junge verschlungen? Diese Fragen müssen unbeantwortet bleiben.

Neues aus dem Kreis Gifhorn: Seit gestern ist auch in Ettenbüttel ein Paar komplett. Und in Leiferde wurden nach dem Schlüpfen der ersten Jungen auf dem Mastnest am vergangenen Wochenende gestern nun auch bei Fridolin und Mai im Nest auf dem Schornstein die ersten zwei Jungen entdeckt.


Wie ist es denn nun weitergegangen mit...
Mittwoch, 1. Mai 2019

...dem Senderstorch DEH HL 457, der bei der Rückkehr aus dem Winterquartier sein Brutnest im Drömling schon besetzt fand, dann westwärts zog und sich mehrere Tage auf den Deponien in Wesendorf (GF) und Wolfsburg aufhielt (Aktuelles 17. April)? Inzwischen ist er in sein Stammgebiet zurückgekehrt und hat dort mit einer unberingten Störchin ein Mastnest bezogen, in dem bisher noch nie gebrütet wurde. Es liegt übrigens nur 1 km von dem Nest entfernt, in dem er selbst 2013 schlüpfte (Meldung W. Sender).

... mit den beiden Paaren, die nach rund einwöchigem Aufenthalt in Bannetze (CE) bzw. Ribbesbüttel (GF) dann in die Nachbardörfer Meißendorf-Breliendamm bzw. Isenbüttel gezogen waren? Nach gut einer weiteren Woche sieht es so aus, als würden sie an diesen neuen Standorten nun bleiben. Ob es schon zu einer Brut reicht, wird sich zeigen. Zumindest das Celler Paar scheint doch noch sehr jung zu sein.

...mit den beiden Paaren , die trotz längeren Beisammenseins bisher immer noch nicht mit der Brut begonnen hatten? In Bleckmar (CE), wo das Geschehen auch per Webcam zu verfolgen ist, sprechen die Beobachtungen der letzten Tage dafür, dass nun doch gebrütet wird. In Ummern-West (GF) bleibt die Situation weiter unklar. Einige Male, als kein Storch im Nest schien, wurde dann plötzlich doch ein Kopf sichtbar.

...auf beiden Nestern im Kreis Gifhorn, wo es durch Kämpfe zu Zerstörung der Eier und zum Brutabbruch gekommen war? In Parsau waren gestern beide Störche unterwegs. In Zasenbeck sieht es so aus, als ob acht Tage nach dem Geschehen nun wieder gebrütet wird. Dies könnte dafür sprechen, dass ein Weibchenwechsel ( durch die Störchin vom Vorjahr?) erfolgt ist.


Ein leises elterliches Klappern mit der Schnabelspitze...
Sonntag, 28. April 2019

...ist auch dann, wenn noch keine Jungen zu sehen sind, eins der Zeichen dafür, dass nun die ersten geschlüpft sind. Die Eltern nehmen sprachlichen Kontakt mit ihrem Nachwuchs auf, und so ein gerade geschlüpftes Junges antwortet auch schon klappernd. Weitere Hinweise sind die Beobachtung, dass der Elternstorch Futter auswürgt, und vor allem auch der "Resteverzehr". Gerade in der Anfangszeit bringen die Eltern viel mehr und auch größeres Futter, als die Jungen schon aufnehmen können. Haben die Kleinen ihr Teil genommen, fressen die Eltern unter Hochwerfen des Schnabels das wieder auf, was übriggeblieben ist. Und dann ist da auch die geänderte elterliche Kopf-Schnabelhaltung senkrecht nach unten, um staunend direkt in den Blick zu bekommen, was sie da zustande gebracht haben. Beobachtet habe ich das heute in Ahnsbeck, wo, auch wenn noch kein Junges zu sehen ist. Demzufolge meine Rechnung "Schlüpfen der ersten Jungen 32 Tage nach Brutbeginn am 27. März" aufgegangen ist.

Im Kreis Celle sind die ersten Nester, in denen nun Junge schlüpfen, außer Ahnsbeck und Altencelle auch Großmoor, Hornbostel und Nienhagen. Im Kreis Gifhorn wurden Fütterungen aktuell schon beobachtet in Ahnsen, Leiferde-Mast und Osloß. Auch die Neststandorte Barwedel, Calberlah, Dannenbüttel, Hülperode, Klein Schwülper, Rothemühle, Triangel, Wahrenholz und Wesendorf gehören in diesen frühen Zeitrahmen. Gut für alle Jungen, die derzeit schlüpfen, ist, dass es gestern und heute nach so langer Trockenheit vielerorts auch kräftiger geregnet hat und somit Regenwürmer, die Hauptnahrung in den ersten Wochen, für die Eltern leichter erreichbar sind.

Veränderungen im Kreis Gifhorn: Nahezu zeitgleich mit dem Verschwinden des Paares in Ribbesbüttel am 25. April kam die Nachricht von der Ankunft eines Paares im 4 km entfernten Isenbüttel. Der Verdacht liegt nahe, dass es sich um dasselbe Paar handelt. Ob das so ist, wird sich zeigen, wenn beim Isenbütteler Paar derselbe beringte Storch wie beim Ribbesbütteler Paar nachgewiesen wird. In Müden-Dieckhorst ist seit Donnerstag ein unberingtes Paar, in Ettenbüttel ein unberingter Einzelstorch, der sich heute gegen einen Konkurrenten verteidigen musste.


Wird das noch was mit den beiden?
Samstag, 27. April 2019

In diesen Tagen treffen immer noch Storchenpaare ein bzw. komplettieren sich. Die Frage stellt sich: "Werden sie noch brüten?" Nun, auch wenn viele derer, die jetzt ankommen, doch noch sehr jung sind, die Chance besteht durchaus. Die nächsten zwei Wochen werden zeigen, ob es noch klappt. Was aber ist mit den Paaren, die doch schon eine geraume Zeit hier sind, ohne dass es Anzeichen für einen Brutbeginn gibt? Dies trifft momentan so zu im Kreis Gifhorn auf das Nest Ummern-West. Seit 24 Tagen ist das Paar komplett. Das neue Männchen ist erst drei Jahre alt, das ebenfalls neue Weibchen möglicherweise noch jünger. In noch fehlender Brutreife könnte somit hier die Ursache dafür liegen, dass (noch) nicht gebrütet wird. Im Kreis Celle sind in Bleckmar seit Eintreffen des Weibchens nun 17 Tage vergangen. Zwar sitzt ein Partner auch mal über längere Zeit, aber dann doch wieder keiner. Ob dies auch damit zu tun hat, dass ein Partner seit einiger Zeit gehbehindert ist? Vermutlich spielt auch hier die noch nicht voll ausgebildete Brutreife eine Rolle. Die aber entwickelt sich zuweilen dann gerade noch so rechtzeitig, dass es doch zur Eiablage und Brut kommt. Übrigens: Ein weiterer Grund für eine nicht erfolgte Brut könnte auch sein, dass das Weibchen zuvor schon andernorts einen Brutabbruch erlebt hat.

Das Nest in Isenbüttel blieb aufgrund des Wechsels des langjährigen Männchens ins benachbarte Ausbüttel-Siedlung bis vor zwei Tagen leer. Dann hat sich hier ein neues Paar niedergelassen. Es ist dies das nun einundfünfzigste im Kreis Gifhorn. Im Kreis Celle ist das zweite Paar in Bannetze nach fünf Tagen dann doch weitergezogen und hat seit Donnerstag die Nisthilfe im 6 km entfernten Meißendorf-Breliendamm angenommen. Auf dem 2018 in Stedden errichteten Nest stand 26 Tage lang ein Einzelstorch. Seit vorgestern ist er nicht mehr allein. Somit gibt es auch hier ein Paar - das nunmehr zwanzigste im Kreis.


Erneuter Brutabbruch - war es derselbe Angreifer?
Donnerstag, 25. April 2019

In diesen Tagen treffen immer noch Storchenpaare ein bzw. komplettieren sich. Die Frage stellt sich: "Werden sie Gestern wurde nun das Nest in Parsau von einem Fremdstorch angegriffen. Endergebnis: Das dortige Storchenpaar brütet nicht mehr. Unter dem Nest wurde ein zerstörtes Ei gefunden. Da sich ja zwei Tage zuvor das Gleiche im 15 km entfernten Zasenbeck ereignet hatte, ist nicht ausgeschlossen, dass es sich in beiden Fällen um denselben Angreifer gehandelt hat. Da allerdings an beiden Standorten das Paar wesentlich früher als im Vorjahr komplett war, könnte es sich jeweils um einen erst später gekommenen Brutstorch des Vorjahres gehandelt haben. Eine nähere Zuordnung ist nicht möglich, da alle Beteiligten unberingt waren/sind. In Parsau war erst seit Ostern gebrütet worden und demzufolge das Gelege wohl noch nicht abgeschlossen. Somit besteht die Möglichkeit, dass das Weibchen nach einer Schockunterbrechung doch noch wieder legt.

Seit gestern hat auch Adenbüttel ein Storchenpaar. Das Männchen ist vier Jahre alt und stammt aus dem Landkreis Helmstedt, das Weibchen ist vermutlich jünger.


Brutabbruch nach Kämpfen in Zasenbeck
Mittwoch, 24. April 2019

Schon in den Tagen zuvor war das Nest in Zasenbeck, in dem das Paar bereits mehrere Tage brütete, immer wieder von einem dritten Storch attackiert worden. Die Heftigkeit der Angriffe lässt vermuten, dass es sich dabei um einen der beiden Störche handelt, die im Vorjahr erstmals in Zasenbeck gebrütet hatten, der aber bei seiner Rückkehr nun "seinen" Platz schon besetzt vorfand. Zu Ostern kam es dann zum Brutabbruch. Nach wiederum heftigen Kämpfen wurden drei zerstörte Eier auf dem Boden unter dem Nest gefunden. Unklar ist, ob der Angreifer nun seinen Platz zurückerobert hat oder ob das Paar zwar die Eier verloren, aber den Kampf gewonnen hat. Sollte letzteres der Fall sein, ist es nicht völlig ausgeschlossen, dass das Weibchen ein Nachgelege tätigt. Sollte der Angreifer ein Weibchen gewesen sein und gewonnen haben, ist eine zweite Brut im Nest möglich. Ebenfalls einen Brutabbruch, hier mit Partnerwechsel, gab es in einem der vier Nester in der Deponie Wolfsburg.

Der Einzelstorch, der auf einer gekappten Eiche an der B 244 in Glüsingen bei Wittingen ein Nest gebaut hatte, wurde nun schon seit mehreren Tagen nicht mehr gesehen. Offensichtlich ist er weiter gezogen. In der Gemeinde Schwülper wurde heute das Nestangebot komplettiert. Nun steht ein Nest auf Mast auch in Walle - auf der Streuobstwiese hinter Spargelweg 3.


Nun kommen die jungen Paare
Dienstag, 23. April 2019

Seit einigen Tagen werden nun vermehrt noch freie Nester von offensichtlich sehr jungen Paaren besetzt.Im Kreis Gifhorn hat sichso ein - unberingtes - Paar in Allerbüttel niedergelassenund ist nun schon den dritten Tag da. Gleiches gilt für ein Paar in Ribbesbüttel, bei dem zumindest ein Partner drei Jahre alt ist. Ich habe ihn 2016 in Weyhausen-Süd (Hohe Horst) mit der Nummer DEW 6T 406 beringt. Später wurde er schwerstverletzt unter dem Nest aufgefunden und in Leiferde gesund gepflegt.Auf dem neuen Nest in Seershausen landete heute ein Paar, ist aber dann offensichtlich weitergezogen. Später stand eins (dasselbe?) in Müden-Dieckhorst.

Im Kreis Celle besetzten in Bannetze am Ostersamstag von einer durchziehenden Fünfergruppe letztlich zwei ein Nest im Holzweg. Das liegt Luftlinie relativ nahe zum Nest auf der Weide Thies, in dem schon gebrütet wird, ist aber von dort aus nicht einzusehen.Darüber hinaus gibt es in Winsen seit zwei Wochen einenzusätzlichen Einzelstorch. Der hat sich eine schon ältere noch nie besetzte Nisthilfe auf dem Jan-Hinsch Hof als Standort ausgesucht und nun einige kleinere Äste eingetragen.


Ehekrach in Neudorf-Platendorf
Montag, 22. April 2019

Ehekrach Neud.-Pl.2019-1 (A.Rudas) Nein, es ist kein ganz fremder Storch, der hier das Nest in Neudorf-Platendorf Mooreiche erobern will. Es ist das neue Weibchen, das nach einem Tag Gewöhnung vom Männchen akzeptiert worden war - für drei Tage. Gestern nun wollte er sie aber auf einmal nicht mehr aufs Nest lassen. Sie aber versuchte es immer wieder. Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen auch auf dem Nest. Es dauerte doch ziemlich lange, bis sich das Ganze beruhigte und die beiden wieder zueinander fanden.

Ähnliches ereignete sich im vorigen Jahr auch in Leiferde. Anfangs wollte "Fridolin" die "Mai" als neue Partnerin nicht akzeptieren, dann aber doch. Nach einigen Tagen gab es aber auch hier noch einmal eine Phase, in der er sie z.T. sogar mit heftigen Schnabelhieben abwehrte und vom Nest schmiss.Offensichtlich hat in solchen Fällen kurzfristignoch mal das Langzeitgedächtnis ("das kann sie nicht sein, die sieht doch ganz anders aus") gegenüber dem Kurzzeitgedächtnis ("dieseistjetzt die Richtige") dominiert.


Lagesbüttel hat nun schon zwei Paare - das neue mit zwei Zweijährigen
Samstag, 20. April 2019

In Lagesbüttel (GF) hatten noch nie Störche gebrütet. Im vorigen Jahr siedelte sich dann ein Paar auf der Nisthilfe in der Rotdornallee an und zog gleich drei Junge groß. Es brütet auch diesmal wieder. Neu ist, dass nun auch das Nest auf Mast an der Schunterbrücke (hinter Ortsausgang Walle) besetzt ist. Ein ganz junges Paar hat sich hier vor knapp zwei Wochen niedergelassen und beginnt nun mit der Brut. Bemerkenswert ist, dass beide Partner dem Jahrgang 2017 angehören und somit erst zwei Jahre alt sind. Der eine, DEW 6T 310, stammt aus Walle (aber dem im LK Verden), der andere, DEW 7T 202, aus Klein Steimke (LK Helmstedt). Zweijährige Störche können durchaus schon erfolgreich brüten- insbesondere zusammen mit einem älteren Partner. Sollten es zwei Zweijährige tatsächlich schaffen, gemeinsam Junge groß zu ziehen, wäre dies schon außergewöhnlich.

Komplett ist nun auch das Paar in Neudorf-Platendorf-Mooreiche. Neu ist das Weibchen (das im Vorjahr war beringt). Als es gestern eintraf, ließ das Männchen es zuerst nicht nicht aufs Nest - typisch bei einem Partnerwechsel. Der vorjährige Partner ist irgendwo noch im Hinterkopf, an den neuen muss man sich erst noch gewöhnen. Das geschieht aber meist relativ bald - und so war es nun auch hier. Heute standen beide auf dem Nest, und es kam auch zu ersten Paarungen.

Einen Wechsel gegenüber dem Vorjahr hat es auch in GF-Winkel gegeben. Das neue Männchen, DEW 5T 289, ist drei Jahre alt und stammt aus der 2016er Brut von Fridolin und Friederike im Nest auf dem Schornstein im NABU ASZ-Leiferde.


Senderstorch DEH HL 457 in Deponie Gifhorn und nun Wolfsburg
- sein gesamter Lebensweg
Mittwoch, 17. April 2019

DEH HL 457 wurde 2013 nestjung im Ost-Drömling besendert und bekam den Namen "Jonas" (sozusagen der Ost-Jonas).

Da er mehrmals am Tag seine Koordinaten schickt, ist sein gesamter Lebensweg bekannt (siehe Karte!) - und demzufolge auch sein gegenwärtiger Standort.

Senderstorch DEH HL 457Jonas2013-2019

Und der ist nach drei Tagen Gifhorner Deponie Wesendorf heute Abend nun die Deponie Wolfsburg. Wie ist es dazu gekommen? Bei seiner Rückkehr am 30.03. (hat als Ostzieher zuletzt nicht mehr in Afrika, sondern in Israel bzw. in Sharm-El-Sheikh auf der Sinai-Halbinsel überwintert) fand er sein Nest im Drömling, wo er im letzten Jahr drei Junge groß gezogen hat, bereits besetzt. Das muss ihn so aus dem Gleichgewicht gebracht haben, dass er etwas ziellos (?) gen Westen geflogen ist. Seine Ankunft nun in der Deponie Wolfsburg zeigt, dass er offensichtlich doch wieder auf dem Rückweg in den Drömling ist. Ob und wo er dort ein Nest besetzen kann, werden die nächsten Tage zeigen.

Weitere Neuigkeiten: In Neudorf-Platendorf ist nun auch auf dem Nest Mooreiche der erste Storch eingetroffen. In Wagenhoff war auch heute das halbblinde Storchenmännchen zu Besuch. Schlafen tut es aber nicht im Nest auf dem Trafo-Gebäude.


Ex-Ummeraner Männchen weiter halbblind
Dienstag, 16. April 2019

Bei Kämpfen hatte DER AU 754, das frühere Männchen von Ummern-West, erhebliche Verletzungen - u.a. am linken Auge - davongetragen (Aktuelles 6. April). Nach einem Tag abseits auf einem Hausdach war es dann verschwunden. Es lebt aber noch und ist in der Region geblieben. Heute hielt es sich seit dem frühen Morgen auf dem Nest im 8 km entfernten Wagenhoff auf. Von den Verletzungen im Brustbereich ist nichts mehr zu sehen, sein linkes Auge ist aber weiterhin geschlossen. Ob es halbblind auf Dauer überleben kann, ist ungewiss. Nahrungsmäßig ist der heutige Standort günstig. Er liegt nicht weit entfernt von der Gifhorner Deponie südlich von Wesendorf.

Hat er endlich eine Bleibe gefunden?

Der vierjährige, aus dem Kreis Verden stammende Storch DEW 4T 779 erschien zuerst auf dem Nest in Bleckmar. Nach einem Tag und einer Nacht flog er weiter. Als nächstes wurde er - noch solo - am Ortsrand von Nienhagen auf einer Feuchtwiese nahrungssuchend gesichtet. Hier ist das Nest aber von einem alten, erfahrenen Paar besetzt. Am 5. April interessierte er sich mit einem unberingten Partner für die gekappte Eiche in Langlingen-Schleuse. Die beiden hatten aber dann gegen das dortige Storchenpaar der letzten Jahre keine Chance. Mit neuem, nun dreijährigen Partner besetzte er dann am 10. April das frühere Nest in der Dorfmitte in Ahnsbeck. Sie wurden aber vom örtlichen Männchen nach heftigen Kämpfen gegen Abend vertrieben. Nun ist DEW 4T 779 - wieder solo - seit zwei Tagen auf dem noch freien Nest in Altencelle-Burg. Zur Zeit sieht es so aus, als könnte hier sein langes Bemühen, sesshaft zu werden, endlich Erfolg haben.


Bis jetzt hält er stille
Sonntag, 14. April 2019

Teichgut 2019 (H.Chr.Albrecht)Das ostziehende Männchen DEH H 8270 hat noch in jedem Jahr versucht, "sein" bei der Ankunft in Westerholz schon besetztes Nest zurück zu erobern- mal mit, mal ohne Erfolg. Diesmal schlug ein erster Angriff zusammen mit einem Weibchen fehl (Aktuelles 4. April). Seitdem sind die beiden in Teichgut. Ein weiterer Angriff von dort aus ist bisher nicht erfolgt. Vielleicht liegt es daran, dass diesmal von Anfang an eine Partnerin dabei ist-und die beiden nun Teichgut als "ihr" gemeinsames Nest ansehen, das es auszubauen gilt (Foto H.C. Albrecht) und in dem sie für Nachwuchs sorgen möchten. Somit bestehen bislang gute Aussichten, dass es in Teichgut erstmals zu einer Brut kommt. Übrigens: Das Paar in Westerholz hat nun mit der Brut begonnen.

Weitere Informationen aus dem Kreis Gifhorn: In Adenbüttel ist in den letzten Tagen kein Storch mehr gesichtet.


Nun sind alle fünf Dreijährigen seßhaft geworden
Donnerstag, 11. April 2019

Vier Störche stammen aus Nestern in Hoitlingen, Rühen, WOB-Kästorf und WOB-Brackstedt, also im Umkreis von 12 km zur Deponie Wolfsburg. Der fünfte kommt aus Vechelde (PE). Sie alle gehören zum Jahrgang 2016 und sind beringt. Sie alle waren bereits als Zweijährige mit anderen längere Zeit in der Deponie Wolfsburg anzutreffen. Sie alle haben in Spanien überwintert, vier von ihnen - mit 10.000 anderen- bei Pinto nahe Madrid. Alle fünf sind als nun Dreijährige im Frühjahr zurückgekehrt und wurden in der Deponie und Umgebung abgelesen. Mehrere von ihnen haben sich noch Ende März im nahen Osloß heftige Kämpfe und wilde Verfolgungsjagden geliefert (Aktuelles 24.03.19). In den Tagen seither ist es nach derzeitigtigem Stand allen fünf gelungen, einen noch freien Nistplatz zu besetzen, davon vieren in der Nähe: zweien zusammen in Tappenbeck (erstmals besiedelt), einem mit Partner in Neuhaus 2019 (R.Lunde)GF-Neuhaus (noch nie eine Brut - Foto Rita Lunde), einem in Hoitlingen (anstelle des im Vorjahr bei Kämpfen umgekommenen Männchens). Der fünfte ergatterte den da noch freien Platz an der Seite des Weibchens in Ummern-West. Möglich wurden diese Ansiedlungen auch darum, weil die benachbarten Paare inzwischen brüten und dafür ihre Zeit und Kraft aufwenden. Aus alledem geht hervor, dass die Deponie Wolfsburg eine ganz wichtige Rolle bei der Ausbreitung der Störche einnimmt. Für die Braunschweiger ALBA-Deponie gilt Ähnliches.

Im Kreis Gifhorn baut in Wittingen-Glüsingen seit gut einer Woche ein Storch ein Nest auf einer gekappten Eiche an der B 244 (Parkplatz Gasthaus Kluge) und macht dabei gute Fortschritte. Am Otterzentrum in Hankensbüttel ist der zweite Storch angekommen. Im Kreis Celle ist nun auch das Paar in Bleckmar komplett. In Ahnsbeck gab es gestern abend heftige Kämpfe Ein junges Paar (er drei Jahre, sie vier) gedachte, sich im früheren Nest bei der Feuerwehr anzusiedeln. Dem Männchen vom Hof Metzger -dort wird schon gebrütet- gelang es gegen Abend, die Konkurrenz zu vertreiben. Heute vormittag hält es noch ab und zu dort Wache.


Warum welche Nester noch nicht besetzt sind
Montag, 8. April 2019

Im Vorjahr waren im Kreis Gifhorn 52 Nester von Storchenpaaren besetzt (Kriterium sind mindestens vier Wochen Nestbindung in der Zeit vom 16.04.-15.06.). In zehn von ihnen hat sich in diesem Jahr bisher noch kein Storch eingefunden. Es sind dies die Nester in Allerbüttel, Ettenbüttel, GF-Winkel, Groß Schwülper, Isenbüttel, Müden-Langenklint, Kaiserwinkel, Leiferde-Weide links, Leiferde-Weidenhütte, Neudorf-Platendorf-Mooreiche. Sie alle - mit Ausnahme von Isenbüttel - haben zwei Gemeinsamkeiten: Die eine, dass sie vor einem Jahr um diese Zeit auch noch nicht besetzt waren, und die andere, dass es sich dabei meist um noch sehr junge Paare beim ersten Brutversuch handelte. Wir dürfen also durchaus noch Hoffnung haben, dass sich in der nächsten Zeit noch einiges tut. Mehrere der damaligen Erstbrüter haben sich- um ein Jahr reifer und erfahrener geworden- inzwischen etwas Besseres gesucht. Das Paar auf der Weidenhütte im NAZ Leiferde teilt das dortige Gelände nicht mehr mit vier weiteren Paaren. Es hat sich auf der gekappten Eiche im Ort angesiedelt. Das nun dreijährige Storchenmännchen von Allerbüttel ist auf das Nest Ilkerbruch-Ost umgezogen, dessen Männchen nicht zurückgekehrt ist. Da sind die guten Nahrungsflächen direkt in Nestnähe. In Isenbüttel war das Storchenmännchen 5X 921 vier Jahre lang Garant für die Besetzung. Nun, nachdem es sich in einem heftigen Kampf gegen das zurückgekehrte dortige Männchen behauptet hatte, brütet es in Ausbüttel-Siedlung. Umgezogen ist auch das Männchen des Nestes Weyhausen-West. Es brütet nun in der Deponie WOB. Übrigens: Im Vorjahr nicht, aber jetzt besetzt ist das Nest in Teichgut, und sogar zum ersten Mal überhaupt das in Tappenbeck.

Ein Storchenkurzvideo der besonderen Art gibt es bei https://bestofyoutube.com/storks-celebrating-egg


Kämpfe auch in Ummern - mit Verletzungsfolgen
Samstag, 6. April 2019

Ummern 2019 II (S.Mrosk) DER AU 754 hatte 2017 als Zweijähriger in Ummern (GF) drei Junge großgezogen, 2018 in Magdeburg-Burg ebenfalls. In diesem Jahr erschien er zunächst wieder in Ummern (siehe Aktuell 21. März 2019), verschwand dann aber wieder. Gestern nun wurde mir ein Storch gemeldet, der seit Donnerstag nachmittag in Ummern auf einem Dach am nordöstlichen Ortsrand stehen würde. Vor Ort zeigte sich: Es ist AU 754 - und er ist schwer gezeichnet. Das linke Auge ist geschlossen (Fotos S. Mrosk) Wahrscheinlich hat er auch eine Wunde im Brustbereich - Verletzungen, die er sich wohl zugezogen hat beim vergeblichen Versuch, "sein" nun bereits besetztes Nest zurück zu erobern. Gegen Mittag ist er dann abgeflogen, am Abend war er wieder da. Ob er noch nicht aufgegeben hat? Wenn er nur auf einem Auge sehen kann, ist er natürlich sehr beeinträchtigt. Es ist zu hoffen, dass sich die Behinderung doch wieder gibt.

In Hambühren (CE) waren die beiden unberingten Störche am 26.02. und am 04.03. eingetroffen - und damit mehr als einen Monat früher als in den Jahren zuvor. Nun ist nur noch einer da. Der zweite wurde zuletzt vor einer Woche gesehen. Auffällig: seitdem gibt es im 3 km entfernten Stedden einen unberingten Einzelstorch. Ob es der in Hambühren verschwundene Storch ist? Ungewöhnlich wäre es schon, dass sich ein Storchenpaar nach vier Wochen Zweisamkeit dann noch wieder trennt.


Ein perfektes Timing
Freitag, 5. April 2019

Collage Langlingen-Schleuse 2019 (G.Papenburg) In Langlingen-Schleuse hatte vor Wochen ein Dauersturm das gesamte von den Störchen im Vorjahr auf einer gekappten Eiche in zwölf Meter Höhe gebaute Nest zerstört. In den letzten Tagen waren jetzt erste Interessenten aufgetaucht, die dann oben auf dem nestlosen Baum standen. Kurzfristig wurde der Entschluss gefasst, eine stabilere Nisthilfe aufzubringen. Heute nachmittag trafen Mitbetreuer Gerd Papenburg und ich um 15:15 Uhr vor Ort ein - mit einem neuen Korbnest. Um 15:30 Uhr: großes Geklapper. Das Männchen der letzten beiden Jahre war zurückgekehrt. Als erstes verscheuchte es die Konkurrenz. 20 Minuten danach kam die für diesen Tag georderte Celler Feuerwehr mit der Drehleiter. Mit ihrer Hilfe installierte Gerd Papenburg vom Rettungskorb aus das Nest oben auf der Eiche. In einer Stunde war die Arbeit getan. In den nächsten fünf Minuten flog das Männchen dreimal prüfend darüber hinweg. Dann landete es. Plötzlich stand noch ein zweiter Storch neben ihm: das Weibchen von 2017 (2018 hatte es in Großmoor gebrütet). Nach einem Jahr Pause hatten sich die beiden wieder gefunden. Nun klapperten sie gemeinsam gegen zwei andere Interessenten. Die mussten dann unverrichteter Dinge abziehen. Ob es diesmal mit dem Nachwuchs klappt? Beiden Altstörche, er Jahrgang 2012 aus Langendorf/Elbe und sie Jahrgang 2011 aus Meinkot (HE) ist es bisher trotz etlicher Versuche an verschiedenen Orten mit unterschiedlichen Partnern noch nicht gelungen, Junge bis zum Ausfliegen großzuziehen (Collage Gerd Papenburg).


Ost-West-Konflikt
Donnerstag, 4. April 2019

Die Rückkehr der Ostzieher unter den Störchen ist voll im Gange. Einige von ihnen finden bei ihrer Ankunft "ihr" Nest schon besetzt. Da die Westzieher meistens um einiges eher eintreffen, nutzen sie diesen Vorteil natürlich. Manchmal brüten sie sogar schon, wenn dann die vorjährigen Besitzer kommen. In solchen Fällen kommt es dann oft zu heftigen Kämpfen um das Nest. Dabei kann es geschehen, dass Bruten zerstört werden, und auch, dass Rivalen schwer verletzt werden oder gar getötet werden.

Das Männchen DEH H 8270 (Jahrgang 2009 Magdeburg-Prester) brütete erstmals 2013 in Westerholz (GF), nachdem er das vorherige Männchen vertrieben hatte. Seitdem hat es bis auf 2014 in jedem Jahr heftige Auseinandersetzungen gegeben, weil H 8270 als Ostzieher bei seiner Ankunft das Nest immer schon besetzt vorfand. 2015 gelang es ihm, die Konkurrenz zu vertreiben und 1 Junges groß zu ziehen. Auch 2016 gewann er und warf die Eier aus dem Nest. Ein Nachgelege erfolgte nicht. 2017 erwies sich ein neues Männchen als stärker. Hx8270 zog sich auf das Nest im 4 km entfernten Teichgut zurück. Von dort startete er bei Nacht und Nebel dann einen Angriff in Westerholz. Er verlor, aber die Eier wurden zerstört. Er blieb dann in Teichgut und fand dort für etliche Wochen ein junges, erst zweijähriges Weibchen. 2018 - wieder war in Westerholz schon ein anderes Männchen da - attackierte er und gewann. Ein Ein Ei lag dann unter dem Nest. Nach einiger Zeit erfolgte ein Nachgelege. Drei Junge wurden groß.

Und 2019? Am 17. und 24. März kamen zwei Westzieher. Die bildeten nun ein Paar. Gestern Abend aber traf H 8270 ein und hatte sogar eine Partnerin mitgebracht. Die dann folgenden Kämpfe bezeichnet der örtliche Storchenvater Heinrich Meyer mit als die heftigsten, die er bisher erlebt hat. Endergebnis: Das neue Paar behauptete sich. H 8270 mit Partnerin zog sich nach Teichgut zurück. Sie hatte übrigens beim Kampf etwas abbekommen und bewegt sich nun leicht hinkend vorwärts. Ob die beiden in Teichgut bleiben? Oder wird H 8270 früher oder später doch wieder versuchen, sein altes Nest zurück zu erobern?

Einer der bis zu vier Störche, die sich in der letzten Zeit in Osloß dauernd hin und her jagten, will nun wohl doch ins Brutgeschäft einsteigen. Seit heute mittag bildet er - oder sie - in Ummern-West nach einer längeren Annäherungsphase ein Paar mit dem Storch, der bis dahin allein auf dem dortigen Nest war.


Wieviel Flugkilometer schafft ein Storch pro Tag?
Mittwoch, 3. April 2019

Am vergangenen Wochenende sind drei besenderte Ostzieher wieder an ihrem Neststandort in Schleswig-Holstein angekommen. Für die letzten 2000 km Luftlinie vom Bosporus bis nach Hause haben sie 12, 13 und 15 Tage gebraucht, also zwischen 166, 153 und 133 km pro Tag. Tatsächlich sind es jedoch etliche mehr, denn die Störche fliegen ja nicht die gerade Luftlinie. In den vergangenen Jahren wurden für die Strecke ab Bosporus auch mehrfach unter 10 Tagen gebraucht - aber manchmal auch erheblich mehr.

In der Literatur ist von einer Durchschnittstagesstrecke von 200-300 km die Rede auf dem Zug die Rede. Dabei ist zu berücksichtigen, dass unterwegs auch Wüsten, Gebirge und Meere zu über- oder zu umfliegen sind. Widrige Winde und Schlechtwetterphasen können zu Verzögerungen und auch zur Änderungen der Flugroute führen. Die körperliche Verfassung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Bisweilen wird auch mal eine mehrtägige Rast zur Nahrungsaufnahme und zum Ausruhen eingelegt. Die in Südafrika überwinternden Störche haben so rund 12000 km zu bewältigen, die, die im östlichen Mittelafrika bleiben, immerhin auch noch fast die Hälfte, so dass sich daraus bei ihnen eine Gesamtzeit von vier bis fünf Wochen vom Abflug dort bis zum Ankommen hier ergibt.

Bei den in der Nähe von Madrid überwinternden Westziehern sind es rund 1700 km Luftlinie. Dafür brauchte "Hans-Albert" diesmal 11 Tage einschließlich einer zweitägigen Rast. Diese Strecke schaffte einmal einer "meiner" Störche, falls er auch in Spanien richtig abgelesen wurde, im Herbstzug bei starken Nordost-Winden in kaum glaublichen drei Tagen.

Neu eingetroffen sind im Kreis Celle beide Störche in Langlingen-Mylius, sowie einer in Langlingen-Schleuse.

Im Kreis Gifhorn kamen nun an die beiden Störche in Zasenbeck, nun definitiv zwei in Ummern-Ost und einer in Ummern-West und nun auch ein Weibchen in GF-Lehmweg und in Hoitlingen.


Mission Impossible?
Montag, 1. April 2019

Osloß 2019 DEW 4T 434(R.Lunde)Den Storch DEW 4T 434 habe ich 2015 nestjung in Hohne beringt. Bei seinem ersten Ausflug verfehlte er einen Dachfirst, rutschte das Dach runter und knallte auf eine Betonplatte. Desorientiert und nicht mehr flugfähig brachte ich ihn nach Leiferde in die NABU-Pflegestation. Das war sein Glück, denn in Folgezeit würgte er dort eine Unmenge von Gummi-Armbändern aus. Einmal wäre er fast daran gestorben, konnte aber gerettet werden (siehe Bericht vom 13.08.2015). 2016 wurde er auf dem Zug ins Winterquartier in Frankreich abgelesen, 2017 mehrfach in den BS Rieselfeldern und der Deponie Wolfsburg. Im Vorjahr versuchte er als nun Dreijähriger eine Zeitlang , das Nest in Osloß zu erobern, hatte aber keine Chance (siehe Bericht vom 29.03.2018). Er blieb in der Region und kam auch 2019 wieder hierher. Nun hat er das Dach eines Bauernhauses belegt (Foto Rita Lunde) und versucht dort an den Pferdeköpfen ein Nest zu bauen. Doch die Zweige, die er dort oben zusammenträgt, rutschen bisher immer wieder runter, mit verursacht auch durch Attacken von bis zu drei weiteren jungen Störchen, die sich ebenfalls im Dorf aufhalten und hin und her jagen. Ob er es tatsächlich schafft, hier ein Nest zu bauen?

Es gibt übrigens im Dorf noch eine weitere Nisthilfe. Die liegt aber voll im Blickfeld des Paares, das an der Hauptstraße brütet - und darum sind dort bisher auch noch keine Ansiedlungsversuche erfolgt.