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1. Quartal 2025

Bisher auf den Nestern im Kreis Gifhorn eingetroffen sind  Weißstörche in:
Adenbüttel (1), Ahnsen (2), Allerbüttel (2), Ausbüttel-Dorf (2), Ausbüttel-Nord (1), Ausbüttel-Siedlung (2), Barwedel (2), Bergfeld (2), Böckelse (1), Brome (1), Dannenbüttel (2), Didderse (2), Ettenbüttel (2), Flettmar-Allerbrücke (2-), Gerstenbüttel (2), Gifhorn-Kästorf (2), Gifhorn-Lehmweg (1), Gifhorn-Winkel (1), Gravenhorst (1-), Groß-Oesingen (1), Groß Schwülper (2), Hahnenhorn (2), Hankensbüttel (2), Hillerse (2), Hoitlingen (2), Hülperode Grenzweg (2), Hülperode-Altes Zollhaus (2), Isenbüttel (1), Jembke (2), Klein Schwülper-Okerstraße 19 (2), Klein Schwülper Okeraue-Süd (2), Knesebeck (2), Lagesbüttel-Rotdornallee (2), Lagesbüttel-Schunterbrücke (2), Leiferde-Kirche (2), Leiferde-Schornstein (2), Leiferde NABU AZ Mast 1 (2), Leiferde NABU AZ Mast 2 (2), Leiferde-Plack (1,1?), Lingwedel-Gamsener Weg (2), Lüben (2), Müden-Alleraue (2), Müden-Molkerei (2), Neudorf-Platendorf Dorfstraße 27 (2), Neudorf-Platendorf Mooreiche (2), Neudorf-Platendorf 99C (2), Neuhaus (2), Osloß (2), Osloß-Ost (1), Parsau (1), Radenbeck (1), Ribbesbüttel (2), Rötgesbüttel (2), Rothemühle-Im Winkel (2), Rothemühle-Mühle (2), Rothemühle-Okerstr. 67 (2), Rühen (2), Schönewörde (2), Tappenbeck (2), Teichgut (2), Tiddische (2), Triangel (2), Tülau-Fahrenhorst (2), Ummern-Dorfstraße 18 (1), Ummern-Ost (2), Ummern-West (2), Volkse (2), Vollbüttel (2), Vorhop (2), Wahrenholz Angelverein (1), Wahrenholz-Kirche (2), Walle (2), Wasbüttel (2), Wesendorf-Mitte (2), Wesendorf-Nord (2), Westerbeck (2), Westerholz (2), Weyhausen-Schule (2), Weyhausen-West (2), Wittingen (2)
    
Bisher auf den Nestern im Kreis Celle eingetroffen sind  Weißstörche in:
Ahnsbeck (2), Altencelle (2), Altencelle-Burg (2), Bannetze Eiche (2), Bleckmar (2), Bockelskamp (2), Celle Lachte Radweg (1?), Celle Stadt (2), Celle-Lachteradweg (2), Großmoor (2), Hohne-Kirche (2), Hornbostel (2), Jeversen (2), Langlingen-Ort (2?), Langlingen-Schleuse (2), Nienhagen-Schafstallweg (2), Oldau (1), Osterloh Gottschalk (2), Osterloh Pieper (1), Schwachhausen (2), Schepelse (2), Spechtshorn (2), Wathlingen-Molkereistraße (2), Wienhausen (2), Winsen Schornstein (2), Wolthausen (2)
(Angaben unvollständig).


Sonntag, 30. März 2025
Es wird noch manche Kämpfe geben
Jetzt kommen auch die Ostzieher aus ihren afrikanischen Winterquartieren zurück. Etliche müssen dann feststellen, dass Ihr Platz schon von Konkurrenten besetzt ist.  Sie werden versuchen, den zurück zu erobern. Dabei kommt es zuweilen  zu sehr heftigen Kämpfen, so wie auch diesmal wieder in Rötgesbüttel - und nun vor gut einer Woche um das Nest Weyhausen-Schule. Hier hatte sich ein junges dreijähriges Männchen niedergelassen. Nun kam das vorjährige Brutpaar "Woody" und "Wendy" zurück. Es wurde heftig gekämpft. Solche Kämpfe werden in erster Linie zwischen den gleichgeschlechtlichen Konkurrenten ausgetragen. Das junge Männchen hier wehrte sich  nach Kräften gegen "Woody". Die beiden fügten einander erhebliche Verletzungen zu. "Woody" erhielt ein Stich zwischen die Augen. Blut floss. Letztlich musste der kurzzeitige Nestbesitzer den Platz aber wieder räumen (Bericht und Foto mit deutlich sichtbaren Kampfesspuren bei  Sieger "Woody" von Rita Lunde). Der unterlegene  jüngere Storch fand dann Zuflucht auf der Deponie Wolfsburg. Er wird nun versuchen, anderweitig ein Nest zu besetzen.

Kämpfe ums Nest wird es in den nächsten Tagen auch weiterhin geben. In Schönewörde würden die langjährigen Brutstörche bei ihrer Ankunft feststellen, dass inzwischen ein anderes Paar "ihr" Nest belegt  hat. In Ausbüttel-Dorf würde die letztjährige Brutstörchin entdecken, dass sich schon eine Nachfolgerin eingenistet hat. In CE-Langlingen hat sich ein junges neues Paar niedergelassen. Dies würden die noch erwarteten bisherige Brutstörche sicher nicht zulassen wollen. In Hillerse gibt es ein neues Weibchen - wie lange noch?
Dienstag, 25. März 2025
Gefahrenstelle Strommast
Das Storchenpaar vom Nest  Rothemühle-Mühle hatte im Juli letzten Jahres begonnen, auf einem Strommast zwischen Rothemühle und Walle ein Zweitnest zu bauen. Damit gefährdeten sie sich in hohem Maße. Die LSW hatte dann das eingetragene Nestmaterial entfernt und oben auf dem Mast Landeabweiser installiert. Die Störche waren auf ihr Nest auf der Mühle zurückgekehrt. Eine Brut erfolgte nicht.

In diesem Jahr kam zunächst einer der beiden Störche vom Vorjahr. Er versuchte bald erneut, auf demselben Strommast ein zweites Nest zu bauen, und ließ sich auch durch die Landeabweiser nicht davon abhalten. Es gelang ihm immer wieder, dazwischen zu landen und Nestmaterialien einzubauen (Foto privat),  Der Abstand zwischen den beiden Andreaskreuzen erweist sich als zu groß, und die Büschelabweiser sind auch kein ausreichender Hinderungsgrund. .In den letzten Tagen nun entdeckten aufmerksame Beobachterinnen die  neue Gefahrenlage und meldeten sie bei uns. Es ist nötig, dass die LSW wieder in Aktion tritt. Sie plant für den morgigen Mittwoch, das bisherige Nistmaterial wieder zu entfernen und mitten hinein noch ein weiteres Andreaskreuz zu setzen. Der Storch, der nun seit drei Tagen einen neuen Partner gefunden hat, wird dadurch nicht wohnungslos. Die beiden haben ja noch das Mühlennest, und das ist schon fix und fertig ausgebaut.

Inzwischen  brüten im Kreis Gifhorn nun auch  die Storchenpaare in  Bergfeld, Dannenbüttel, Tiddische, Tülau-Fahrenhorst und vermutlich auch im NABU AZ Leiferde, wo die Telefon- und Webcamverbindungen seit Tagen gestört sind.

Nach der nunmehr vierten Niederlage im fünften Kampf um das Nest in Rötgesbüttel ist das Männchen  DEW 5T 295 nun wieder auf sein im Vorjahr neu bezogene Mastnest Ausbüttel-Nord zurückgekehrt  und wartet auf (s)eine  dortige Partnerin. 2024 war sie als vermutliche Ostzieherin am 20. April eingetroffen.

 Im Kreis Celle ist Brutbeginn  nun in  Hohne - dort funktioniert die Webcam - und wahrscheinlich auch in Nienhagen-Schafstallweg. Dort ist die Webcam defekt.   
Sonntag, 23. März 2025
Aktuelles Brutgeschehen und zwei Paarankünfte
Als erstes im Kreis Gifhorn begann am 14. März das Paar in Osloß mit der Brut, vier Tage darauf folgte das in Wesendorf-Mitte. Inzwischen sind es zehn Paare, bei denen unsere Beobachtungen auf einen Brutbeginn schließen lassen oder dass dieser unmittelbar bevor steht. Fest gebrütet wird ja erst,  wenn das 2. Ei gelegt worden ist. 32 Tage danach dürfte dann das erste Küken schlüpfen.  Zu diesen zehn Paaren gehören aktuell außer den beiden schon genannten auch die in Dannenbüttel,  Didderse, Hülperode-Grenzweg,  Lagesbüttel-Schunterbrücke, Neudorf-Platendorf Dorfstr. 99C, Triangel, Wahrenholz-Kirche und  Walle.

Weitere Störche sind eingetroffen, darunter  gestern auf den Nestern in Ettenbüttel und Flettmar-Allerbrücke jeweils gleich als  Paar. Dies lässt darauf schließen, dass es sich hier nun schon um jüngere Westzieher handelt. Die älteren Westzieher  und nun auch die ersten Ostzieher kommen fast immer einzeln und finden ihren Partner - und dabei ja oft den, den sie schon von den Vorjahren her kennen - dann auf dem Nest. Jüngere mit einem noch nicht ganz so ausgeprägten Bruttrieb treffen meist ein wenig später ein. Zuweilen hat sich dabei schon unterwegs auf dem Zug ein Paar gefunden. Es sucht dann einen Standort, wo es nach Möglichkeit bleiben kann. Das könnte in diesen beiden Fällen Erfolg haben, denn die Ettenbütteler Brutstörche vom Vorjahr haben sich neu orientiert und die Nisthilfe in Flettmar ist erst in diesem Frühjahr aufgestellt worden und weist somit keine "Vorbesitzer" auf.
Donnerstag, 20. März 2025
Rötgesbüttel: Ostzieher-Männchen setzte  sich durch - weitere Ostzieher folgen
Der fünfte Rötgesbüttler Zweikampf der beiden Storchenmännchen ist entschieden. Zum vierten Mal erwies sich das ostziehende unberingte Männchen als der Stärkere. Nach heftigen Kämpfen zuvor musste der vor ihm eingetroffene westziehende DEW 5T 295 seinen Plätz räumen. Seit Dienstagabend (18.03.) wurde er nicht mehr gesichtet. Auf sein vorjähriges Nest Ausbüttel-Nord ist er aber auch nicht wieder zurückgekehrt.

Die Ankunft des unberingten Rötgesbütteler Männchens zeigt, dass nun die ersten Ostzieher bei uns ankommen. Dazu zähle ich  auch das nun eingetroffene Weibchen in Ribbesbüttel. Somit ist auch dort das Paar komplett - ebenso wie das Paar in Hahnenhorn. Weitere Ostzieher werden folgen - und dann auch jüngere Westzieher.

Dienstag, 18. März 2025
Rötgesbüttel: Seit gestern  wird gekämpft
Was erwartet werden musste, geschah - vor Ort beobachtet und gefilmt - gestern um 16:01 Uhr.  Zu sehen war ein Storch, der seitlich von oben kommend direkt das Nest anflog, in dem DEW 5T 295 und seine Partnerin DEW 6X 266 standen. Kurz bevor er es erreichte, verließ es die Störchin  fluchtartig. Der Ankömmling stürzte sich auf  DEW 5T 295. Es entstand ein kurzes wildes Gerangel der beiden. Nach vier Sekunden wurde der Verteidiger vom Nest gestoßen und verschwand aus dem Blickfeld.  Der Sieger trug keinen Ring. Es war das  wieder später eingetroffene ostziehende Männchen.  Offensichtlich hatte es  nun auch diesmal wie schon in drei von vier Jahren zuvor die Oberhand behalten.

Am Abend aber standen dann doch wieder die beiden Ringstörche auf dem Nest. DEW 5T 295 war also die Rückeroberung gelungen.  Heute Vormittag nun erreichte mich die Nachricht, dass immer noch gekämpft würde. Ab 14:30 Uhr habe ich mir das Geschehen vor Ort angeschaut. Schon im Näherkommen sah ich, dass  gerade wieder ein Angriff geflogen wurde.  Der Angreifer konnte mit Schwung landen,  es erfolgte ein  Kräftemessen mit heftigem Hin- und Hergedränge und Geschupse, bei dem ich Angreifer und Verteidiger  bald nicht mehr unterscheiden konnte. Der  eine  verlor schließlich das Gleichgewicht, stürzte vom Nest, verschwand. Der andere stellte sich in Positur. Es war das beringte Männchen. Doch damit war der Kampf noch nicht entschieden. In den nächsten zwanzig Minuten wechselten Angreifer und Verteidiger noch vier  Mal!. Als ich dann weiterfuhr, stand nun  wieder das unberingte Männchen im Nest - und neben ihm  die Störchin. Die hatte sich bei den  Auseinandersetzungen  immer wieder an die Seite dessen begeben, der gerade oben war. Oder anders gesagt: es gelang ihr stets, wieder aufs Nest zurückzukehren.

Es kann durchaus sein, dass die Kämpfe der Männchen noch länger andauern werden. Der jeweils aktuelle und dann irgendwann endgültige Stand lässt sich daran erkennen, ob dann zwei rechts beringte Störche im Nest stehen - oder ob  einer von ihnen keinen Ring trägt.
Sonntag, 16.März 2025
DEW 5T 295  hat doch noch nicht aufgegeben
Vier Jahre lang hat der männliche Brutstorch 5T 295 versucht, Nest und Störchin 6X 266 in Rötgesbüttel gegen das nach ihm eintreffende unberingte Männchen zu verteidigen. Einmal ist es ihm gelungen, dreimal war er unterlegen und wurde vertrieben. Als er nun in diesem Jahr ankam, fand er den Platz neben dem Weibchen schon von  einem anderen, nämlich dem bisherigen Männchen aus Allerbüttel besetzt. An diesem und in den folgenden Tagen gab es aber keine Kämpfe um das Nest in Rötgesbüttel. 5T 295 hatte sich auf sein vorjähriges Ersatznest in Ausbüttel-Nord zurückgezogen. Hatte er nun endgültig aufgegeben oder musste er vielleicht erst mal neue Kräfte sammeln? Nun hat er sich doch zum Angriff entschieden - und war erfolgreich. Seit Freitag - und damit zum fünften Mal in Folge - ist er nun wieder  der Partner von 6X 266 auf dem Nest in Rötgesbüttel. Ob es diesmal endlich  wieder mit diesen beiden  klappt, wird nun davon abhängen, was geschieht, wenn auch sein langjähriger unberingter Kontrahent  zurückkommt.

... und sie forderte ihn zur Paarung auf
Woran kann man beim Storch erkennen, welches das Männchen und welches das Weibchen  ist? Eine Antwort ist diese: "Daran, wer bei der Paarung oben und wer unten ist." Das stimmt auch meistens - aber, wie ich am Samstag beobachten konnte, doch nicht immer. "Er" saß im Nest, "sie" stand daneben. Als sich nach über einer halben Stunde immer noch nichts tat. sprang sie ihm auf den Rücken, presste sich an ihn und schlug mit den Flügeln. Ganz offensichtlich war das eine Aufforderung, sich mit ihr zu paaren (schließlich kennen sie sich die beiden ja schon über fünf Jahre!).  "Er" allerdings blieb weiter sitzen. Vielleicht hatte ihn das Geschehen zuvor doch einige Kraft gekostet.  
Freitag, 14. März 2025
Nun kommen erst mal die "Nahost-Überwinterer"
Nicht alle Ostzieher bei den Weißstörchen ziehen bis nach Afrika und überwintern dort. Einige bleiben auch schon vorher im Nahen Osten, insbesondere in Israel und auf dem Sinai. Ihr Weg dann zurück in ihr Brutgebiet ist darum nicht so weit, und so kommen sie  meist einige Tage eher als die "klassischen" Ostzieher aus Afrika.

Es gibt keine Untersuchungen darüber, wie viele Weißstörche bereits im Nahen Osten überwintern. Möglicherweise ist es eine hohe dreistellige Zahl. Ob auch welche aus unserem Gebiet dabei sind, können wir aus einem frühen Ankunftstermin oft zwischen dem 10. und 20. März schließen - oder auch aufgrund von Totmeldungen.

Von den in Nord- und Ostdeutschland besenderten Störchen sind in diesem Winter drei im Nahen Osten geblieben. Sie befinden sich derzeit bereits wieder in Europa bzw. in der Türkei.

Vorerst gute Zugbedingungen für die "klassischen"  Ostzieher

Dieser Beitrag wurde mit Erlaubnis des Verfassers Stefan Kroll seiner Homepage vom 13. März 2025 entnommen.

Die aktuelle Karte der "klassischen" Ostzieher zeigt die ersten fünf Senderstörche bereits im Süden der Türkei bzw. in Israel. Dort finden sie in den nächsten zwei bis drei Tagen bei südlichen Windrichtungen und ungewöhnlich hohen Temperaturen sehr gute Zugbedingungen vor. Für Konya in der zentralen Türkei sind z.B. bis zu 28°C vorhergesagt. In anderen Jahren liegt dort um diese Jahreszeit eine geschlossene Schneedecke bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Der Weg zum Bosporus ist für diese frühen Störche momentan frei. Für Istanbul ist allerdings ab Dienstag ein Kälteeinbruch aus Norden mit Regen und einem Temperatursturz um 20°C vorhergesagt. Da werden die frühen Ostzieher vermutlich eine Zwischenrast einlegen. Wie schnell sich die Zugbedingungen danach wieder bessern, bleibt abzuwarten. Momentan ist aber auch ein sehr frühes Eintreffen vieler Störche in Nord- und Ostdeutschland schon bis Ende März und damit wie im letzten Jahr noch im Bereich des Möglichen.
Donnerstag, 13. März 2025
Störchin DEW 9T 630 hat sich noch mal umentschieden
Eine der spannenden Fragen zu Beginn des neuen Storchenjahres betrifft die Störchin DEW 9T 630 - siehe dazu die Beiträge am 18. Juli 2024 und am 29. Januar 2025. Nachdem sie in diesem Jahr zunächst wieder im Überwinterungsort  Büttelborn verpaart war (Beitrag vom 7. Februar 2025), dort aber seit Mitte Februar dann nicht mehr gesichtet wurde, konnte nun nachgewiesen werden: sie ist tatsächlich nach Wathlingen zurückgekehrt, wo sie 2022 und 2023 gebrütet hatte. Dort ist sie wieder mit ihrem damaligen Partner auf dem Stammnest in der Molkereistraße zusammen und besucht mit ihm auch die anderen Nisthilfen im Ort (Fotos Rolf Jantz). Ob nun  die vorjährige dann von ihr vertriebene Brutstörchin  auch noch autauchen wird?  
Dienstag, 11. März 2025
Weitere Ankünte und Wechsel - aber (noch) kein Kampf in Rötgesbüttel
Täglich treffen nun neue Nachrichten von den Neststandorten ein. So hat Brutstorch "Georg" in GF-Kästorf nach dem Tod der Störchin im letzten Jahr seit heute eine neue Partnerin. Das unberingte Männchen aus Westerholz ist zurückgekehrt und hat am Samstag das zwischenzeitlich hier eingenistete Männchen aus Groß Oesingen vertrieben. Das flog daraufhin zu seinem vorjährigen Nistort  zurück.  Das westziehende Männchen aus Teichgut muss manchmal sogar länger als sechs Wochen auf seine ostziehende Partnerin warten. Wenn sie in diesem Jahr zurückkommt, wird sie ihren Platz schon besetzt vorfinden. Den hat seit knapp einer Woche ein anderes Weibchen eingenommen - und wird nun vom Männchen nach anfänglichen Bedenken akzeptiert. In Hankensbüttel am Otterzentrum ist seit Samstag das Paar komplett, in Brome an der Burg der erste Storch da.

Eine besondere Situation gab es in den letzten vier Jahren in Rötgesbüttel mit heftigsten Kämpfen zwischen dem zuerst ankommenden westziehenden und dem später eintreffenden ostziehenden Männchen. Letzteres entschied bisher drei von vier Kämpfen für sich. In diesem Jahr aber werden jetzt die Karten neu gemischt. Als das westziehende Männchen DEW 5T 295  am 3. März  in Rötgesbüttel eintraf, fand es den Platz an der Seite des Weibchen bereits besetzt. Das bisherige Männchen aus Allerbüttel hatte ihn eingenommen.  In dieser nun  neuen Situation  wurden  bisher keine Kämpfe gemeldet. DEW 5T 295 ist statt dessen  gleich auf das von ihm nach der vorjährigen Niederlage neu besiedelte Nest Ausbüttel-Nord gezogen. Vielleicht ist er ja des Kämpfens müde. Nun gilt es abzuwarten, was geschieht, wenn das alte ostziehende Männchen wieder in Rötgesbüttel ankommt und einen neuen Konkurrenten  vorfindet.

Montag, 10. März 2025
Die ersten Eier sind gelegt - nicht früher als zuletzt
In Deutschland können mehr als 300 Storchennester per Webcam eingesehen werden. Vielfach sind sie auch miteinander vernetzt.  Somit gibt es einen guten Überblick darüber, wo und wann in diesen Nestern die Storchenpaare mit ihrer Eiablage beginnen. Heute morgen lag in Gottenheim (Baden-Württemberg) das erste Ei im Nest. Nur in einem Nest im Vogelpark Heddesheim  (Baden-Württemberg) waren die Storcheneltern noch zeitiger dran. Hier wurden heute  bereits vier Eier gezählt, so dass der Beginn des Legens auf den 4. März datiert werden kann.  

In diesem Jahr sind ja noch mehr Störche zeitiger als je zuvor auf ihre Nester zurückgekehrt.  Der Beginn der Eiablage nun unterscheidet sich aber nicht wesentlich von dem in den Vorjahren. 2024 lag das erste Ei ebenfalls mit einem Frühstart bereits am 3. März in Knittelsheim (Rheinland-Pfalz) im Nest, und um den 10. März zogen dann  - wie auch 2023 - weitere Paare nach.
Freitag, 7. März 2025
Bewegung auf der Ostroute

Dieser Beitrag wurde mit Erlaubnis des Verfassers Stefan Kroll seiner Homepage vom 5. März 2025 entnommen.

Nun kommt auch auf der Ostroute Bewegung in den Frühjahrszug der Weißstörche! In den letzten Tagen haben sich zahlreiche Senderstörche aus Nord- und Ostdeutschland erstmals seit längerem wieder mit Standortdaten gemeldet. Aktuell senden elf von ihnen, bei vier warten wir noch auf das "Wiederauftauchen", und zwei Störche sind leider ziemlich sicher tot. Vorneweg segeln die beiden Nahost-Überwinterer: während "Jan" gestern bereits in Südrumänien war, meldete sich "Mose" aus der Türkei. Von den Sahel- und Ostafrika-Überwinterern dürfte der neue Loburger Senderstorch "Sporty" heute den Golf von Suez erreichen. Es folgt der Hamburger "Peter", der südwestlich von Abu Simbel Ägypten erreicht hat. Die weiteren ziehen momentan durch den Sudan nilabwärts nach Norden.
Donnerstag, 6. März 2025
Ja, wo sind sie denn nun?
Sie waren auf ihr Nest zurückgekehrt, die Männchen DEW 2V 741 Brutstorch in GF-Winkel, DEW 4T 450 in Leiferde-Plack und DEW 7T 988 in Ettenbüttel. Dort war auch schon ein Weibchen eingetroffen. Doch seit einigen Tagen werden sie hier nicht mehr gesichtet. Was ist geschehen? Wo sind sie abgeblieben? Antwort auf diese Fragen bekamen wir durch die regelmäßigen Storchenablesungen von Gerhard Braemer im Gebiet BS-ALBA Deponie und Rieselfelder: Hier halten sich in einer großen Gruppe von ca. 30 Störchen auch die Männchen von GF-Winkel und Leiferde-Plack auf. Von dort aus können sie aber auch jederzeit wieder auf ihr Brutnest zurückfliegen. Etwas anders sieht es bei dem Ettenbütteler Männchen aus. Das wurde nun von dem Peiner Storchenbetreuer Danny Baumgart zusammen mit einer unberingten Partnerin im Nest an der Grundschule in Wendeburg entdeckt. Möglicherweise will es sich ja jetzt dort niederlassen.
Montag, 3. März 2025
Gibt es jetzt sogar einen Männchen-Dreikampf?
Seit vier Jahren ist in Rötgesbüttel stets das gleiche Nestgeschehen zu beobachten: zunächst treffen als Westzieher das Weibchen DEW 6X 266 und   das Männchen DEW 5T 295  ein. Die beiden bilden ein Paar und beginnen mit der Brut. Dann kommt das unberingte ostziehende Männchen der Jahre zuvor. Es gibt heftige Kämpfen, bei denen bislang das ostziehende "alte" Männchen dreimal  und das "neue" westziehende Männchen einmal gewonnen hat. In allen vier Fällen wurde dabei die Brut zerstört. Das Weibchen tätigte jedoch  jeweils  ein Nachgelege, und zweimal gab es  sogar einen Bruterfolg.

Und in diesem Jahr? Aufgrund der aktuellen Entwicklung   könnte jetzt   aus dem bisherigen Zweikampf der Männchen nun sogar ein Dreikampf werden. Es gibt nämlich einen weiteren Bewerber. Er trägt die  Ringnummer DEW 1V 028  und hatte zuvor vier Jahre in Allerbüttel gebrütet. Jetzt ist er nach Rötgesbüttel gewechselt.  Somit hat nun das hiesige Weibchen einen weiteren Partner. Sollten auch die beiden Männchen zuvor wieder nach Rötgesbüttel zurückkehren, sind  neue, noch heftigere Kämpfe zu erwarten.
Sonntag, 2. März 2025
Rückkehrer bis Ende Februar: Die Hälfte ist schon eingetroffen
2025 sind die Weißstörche bis Ende Februar in größerer Zahl und auch zeitiger als je zuvor in den Kreis Gifhorn zurückgekehrt. Eine erste Zwischenbilanz ergibt, dass bis hierhin 88 Störche auf den Nestern angekommen sind, darunter auch das Paar in Neudorf-Platendorf Dorfstr. 27 (Foto Jörg Thaden). Das sind 50% und damit schon die Hälfte der 176 Störche (88 Paare) vom Vorjahr. Die entsprechenden Erfassungen in  demselben Zeitraum in den Jahren davor lauten 2024: 64 von 164 = 39,0%; 2023: 43 von 144 = 29,9%; 2022: 49  von 128 = 38,3%.         
Montag, 24. Februar 2025
Nesterwechsel und ein Ringerätsel
Jeden Tag treffen weitere Rückkehrer ein. Fast alle beziehen nun wieder ihr altes Nest, aber in einigen Fällen gibt es auch Veränderungen.

In Ahnsen darf inzwischen auch der zweite Storch auf das Nest. Da die beiden aber noch eine gewisse Distanz zueinander bewahren (Beobachtung Friedrich Börner), handelt es wahrscheinlich um eine neue Störchin.

Das vorjährige Männchen aus Groß Oesingen hat sich nur einen Tag mit Übernachtung dort aufgehalten, ist aber dann weitergezogen und steht nun auf dem in diesem Jahr noch nicht besetzen Nest in Westerholz (Meldung Hans-Christian Albrecht).

Eine völlig neue Konstellation gibt es auf dem Nest in Wasbüttel.  Es sind zwei Störche da, aber andere als in den Vorjahren. Das langjährige Männchen hat sich nun in Wendeburg niedergelassen (Meldung Danny Baumgart).  Anders als zuvor ist aktuell das Männchen unberingt und das Weibchen  nun beringt.

Seit Ende Januar hält sich im Bereich der BS-ALBA Deponie ein Storch auf, der an beiden Beinen einen blauen Ring mit weißer Inschrift trägt (Foto Gerhard Braemer).  Bisher weiß niemand, woher er kommt. Auch auf der ersten Deutschen Storchentagung am vergangenen Wochende in Göttingen  hatte keiner der zahlreichen Storchenbetreuer aus der ganzen Republik diese Beringung  schon mal  gesehen.  Es handelt sich möglicherweise um inoffizielle Privatringe. Aber woher stammen sie?
Freitag, 21. Februar 2025
Warum darf sie nicht aufs Nest?
Nun wurde auch im Kreis Celle aus Wathlingen und Wolthausen, im Kreis Gifhorn aus GF-Kästorf, Rühen, Ummern-West, Volkse und Wesendorf-Mitte der erste Storch gemeldet, aus Lagesbüttel-Schunterbrücke beide. In Ahnsen ist jetzt auch ein zweiter Storch da. Allerdings darf er (noch) nicht aufs Nest. Das lässt das beringte Männchen erst mal nicht zu. Sein Verhalten spricht dafür, dass es sich nicht um die Störchin der letzten Jahre handelt, sondern um eine andere Interessentin. Die muss nun erst mal mit dem Dach nebenan vorlieb nehmen. Sollte die bisherige Störchin auch in den nächsten Tagen nicht eintreffen, dann hat "die Neue" eine gute Chance, deren Platz einzunehmen.  Man muss sich eben erst mal aneinander gewöhnen. Sollte "die Alte" demnächst oder auch später doch ankommen, wird sie mit aller Kraft versuchen, ihren bisherigen Stammplatz zurück zu erobern.  

Milde Südwest-Strömung bringt nächste Rückkehrerwelle mit
Nach der frostigen Periode ist es nun vom Südwesten her rasch wärmer geworden. Das hat auch Auswirkungen auf die Rückkehr der Störche. Nun treffen insbesondere auch  die Störche wieder bei uns ein, die in Spanien überwintert haben.
Dienstag, 18. Februar 2025
Sie kommen auch bei Minustemperaturen
Von Tag zu Tag treffen weitere Störche bei uns ein. Im Kreis Celle ist nun auch in Hohne-Kirche und in Winsen-Schornstein der erste Storch per Webcam auf dem Nest zu sehen. Beide sind unberingt.

Im Kreis Gifhorn sind zurückgekehrt in Ahnsen das langjährige beringte Männchen, in Hoitlingen nach dem Männchen nun auch das Weibchen der letzten Jahre und in Osloß gleich zwei Störche, darunter nun zum fünften Mal in Folge das beringte Männchen. Gemeldet wird auch der erste Storch in Neudorf-Platendorf-99C, Teichgut und Tiddische. Das  vorjährige Paar in Walle steht zwischenzeitlich auch mal auf dem Nest Klein Schwülper Okeraue-Süd.
Samstag, 15. Februar 2025
Endlich wieder vereint
Gestern Nachmittag war nun auch "Fridolin" angekommen im Nest auf dem Schornstein im NAZ Leiferde. "Mai" hingegen,  die sich doch noch  kurz zuvor dort aufgehalten hatte, ließ sich nicht sehen. Sie kam auch die nächsten Stunden nicht wieder. Den Abend und die Nacht musste "Fridolin" allein verbringen. Heute morgen aber war es dann doch soweit. "Mai" kehrte zurück. Wie aus Wendeburg berichtet wird, hatte sie am Abend und am frühen  nächsten Morgen noch einmal versucht, auf dem dortige Nest Fuß zu fassen. Die dahin zurückgekehrte Störchin aber wehrte sie erneut ab.  Dann gab "Mai" auf. Sie kehrte zurück nach Leiferde. Nun sind "Fridolin" und sie endlich wieder vereint (Screenshot Friedrich Börner).

Gestern Abend und heute Vormittag sind außerdem eingetroffen der erste Storch in Ahnsen und Jembke, sowie der zweite in Hoitlingen.
Freitag, 14. Februar 2025
"Fridolin" ist zurück - aber wo ist nun "Mai" ?
Heute nachmittag kehrte nun auch "Fridolin" auf sein langjähriges Nest auf dem Schornstein des NABU AZ in Leiferde zurück. Dort steht er nun aber erst mal allein (Screenshot Friedrich Börner). Partnerin "Mai" war bereits am 26. Januar eingetroffen. Dann war sie allerdings umgezogen zunächst zum Nest und Männchen in Ausbüttel-Siedlung. Seit letztem Samstag  hielt sie dann in PE-Wendeburg Hoher Hof auf und war mit dem dortigen Männchen zusammen im Nestbau aktiv. Diese Beziehung fand  aber nun gestern Abend ein Ende, als dessen vorjährige Partnerin eintraf. Ihr musste "Mai" weichen. Auch ein weiterer Versuch heute morgen, vielleicht doch die Andere zu vertreiben, blieb erfolglos.

So kehrte "Mai"  heute Vormittag nach Leiferde zurück auf "ihr" Nest auf dem Schornstein. Dies missfiel dann aber, aus welchen Gründen auch immer,  dem Storchenmännchen des Nestes auf dem Kirchenkreuz in Leiferde. Es vertrieb "Mai" vom Schornsteinnest und  stellte sich selbst darauf. Lange blieb das aber nicht so. Dann kam ein Storch zielbewusst darauf zu geflogen. Der Kreuzstorch verschwand, der Ankömmling landete - es war, anhand einer besondern Federzeichnung  zu erkennen, " Fridolin"! Er hatte es  in seinem hohen Alter doch noch wieder geschafft! "Mai" wurde aber hier noch nicht wieder gesichtet. Vielleicht ist sie ja noch mal nach Wendeburg geflogen, um dort es erneut zu versuchen - oder sich in dem Gebiet ganz neu zu orientieren.  

Heute gab es aber noch weitere Rückkehrer: Das Paar in Wahrenholz-Kirche ist  nach den beiden in Rothemühle als nun drittes komplett. Im NAZ Leiferde sind offensichtlich außer Fridolin auch die Storchenmännchen auf Mast 1 und Mast 2 eingetroffen.
    

Donnerstag, 13. Februar 2025
Die erste Rückreisewelle ist abgeebbt - wie geht es weiter?

Die ersten Rückkehrer trafen bereits ab dem 24. Januar und damit so früh wie nie zuvor wieder im
Kreis Gifhorn ein. Sie  hatten es nicht weit, denn sie überwinterten - wie bei etlichen anhand ihres Ringes nachgewiesen - in Deutschland oder einem direkten Nachbarland. Seit einigen Tagen aber ist die Zahl der Neuankömmlinge deutlich rückläufig. Wann werden nun die ersten von denen folgen, die in etwas größerer Entfernung überwintert haben? Eine nächste Ankunftswelle ist aktuell noch nicht in Sicht. Zwei besenderte Störche, die in Südfrankreich blieben, haben sich etappenweise auf den Heimweg begeben. Bei den in Spanien überwinternden Senderstörchen ist noch wenig Aufbruchsstimmung zu beobachten. Von "unseren" Ringstörchen, die in den letzten Monaten in Spanien nachgewiesen wurden, ist  noch keiner bei uns eingetroffen. Im vorigen Jahr kamen etliche von ihnen in der letzten Februarwoche zurück. Die ist ja auch nicht mehr lange hin.
Mittwoch, 12. Februar 2025
Futterplatz Deponie - Besucherzahl steigt weiter an
Heute wurden im Bereich der BS-ALBA-Deponie nun schon 33 Weißstörche gezählt. 17 von ihnen waren beringt (Meldung und Ablesung Gerhard Braemer). Daran wird  deutlich, dass es sich hierbei vor allem um Rückkehrer aus dem umliegenden Bereich Braunschweig-Schwülper-Wendeburg handelt. Auch die Männchen von den weiter entfernten Nestern Ausbüttel-Kolonie, Gifhorn-Lehmweg, Leiferde-Kreuz und Wasbüttel haben sich nun hier eingefunden. Die Neu-Wendeburgerin (wie lange noch?) "Mai" vom NAZ Leiferde kann man ebenfalls dazu zählen. Die vorjährige schwedische Brutstörchin in Wittingen hat es immerhin schon bis zur ALBA-Deponie geschafft. Wenn anderweitig der Boden gefroren ist, ist vor allem im frischen Bio-Müll offensichtlich immer was zu finden.
Dienstag, 11. Februar 2025
"Mai" wechselt erneut
Partner "Fridolin" ist noch nicht in Leiferde eingetroffen. So langsam kommt die bange Frage auf, ob er in seinem hohen Alter (über 20 Jahre) überhaupt noch mal wieder zurückkehrt. Partnerin "Mai" wurde es allein zu langweilig. Sie zog zum Nest und Männchen in Ausbüttel-Siedlung. Aber da ist sie nun auch nicht mehr. Statt dessen hält sie sich jetzt seit Samstag in PE-Wendeburg bei Fam. Kaufmann im Hohen Hof auf. Dort war der Brutstorch "Paul" bereits am 8. Januar zurückgekehrt und bislang noch solo. Wurde es ihm allmählich zu langweilig? War er mit seinem seit vielen Jahren benutzten Nest auf dem Haus nicht mehr zufrieden und wollte noch mal was Neues machen? Jedenfalls begann er dann auf dem Gittermast daneben ein neues Nest zu bauen. Das nahm schnell Gestalt an. Seit Samstag ist nun auch eine Störchin da und hilft fleißig mit - und  das ist "Mai". Nun sind also die beiden ein Paar. Fragt sich: wie lange?
Montag, 10. Februar 2025
Zunächst mal wird gefuttert
Wenn Störche aus dem Winterquartier auf ihr Nest zurückkehren, können sie sich durchaus unterschiedlich verhalten. Haben sie eine lange anstrengende Reise hinter sich - das gilt insbesondere für die Ostzieher - dann kann es sein, dass sie in den folgenden Tagen zunächst lange im Nest sitzen bleiben. Sie müssen sich erst mal von den Strapazen erholen. Für andere hingegen ist es zunächst wichtig, wieder ordentlich zu futtern. Sie sind dann auf Nahrungssuche oft den ganzen Tag unterwegs. So nun auch die Störchin vom Nest im Schafstallweg in CE- Nienhagen. Gestern nachmittag war sie zur Freude von Partner "Bob" zurückgekehrt. Heute war dann das Nest den ganzen Tag über leer (siehe Screenshot!). Sie war unterwegs auf Nahrungssuche. Er begleitete sie dabei. Erst als es schon ganz dunkel war, kamen die beiden wieder zurück aufs Nest. Sie legte sich sofort hin, er stand Wache.
Donnerstag, 7. Februar 2025
Die eine hat sich entschieden - jedenfalls erst mal
Im Beitrag am 29. Januar stellte ich die Frage, wie sich die Störchin DEW 9T 630 wohl diesmal entscheiden würde - für Büttelborn in Hessen  oder für CE-Wathlingen. Nun, eine erste Entscheidung hat sie jetzt getroffen.  Sie möchte in Büttelborn brüten. Leider ist ihr Platz auf dem vorjährigen Nest an der Seite von DEW 2T 984 schon besetzt von einem neuen Weibchen. Aber in dem Nest auf dem Baum rechts  daneben ist  das  vorjährige Weibchen noch nicht da - und so hat 9T 360 die Chance genutzt. Sie bildet nun mit dem dortigen unberingten Männchen ein Paar und baut fleißig am Nest (Foto und Meldung von H. Usinger). Wathlingen muss aber deshalb die Hoffnung auf sie noch nicht ganz aufgeben.  Schließlich kann ja auch ihre Vorgängerin in Büttelborn dort noch zurückkommen und 9T 630  wieder vertreiben - und dann muss sie einen neuen Nistplatz suchen - oder einen, den sie schon kennt.  

Die Chance, dass die nun dreijährige schwedische Störchin SVS M 564 sich wieder in Wittingen niederlässt, besteht weiter. Noch hält sie sich im Bereich der BS-ALBA Deponie auf. Ihr vorjähriger Wittinger Partner indes ist schon auf das dortige Nest zurückgekehrt.
Mittwoch, 5. Februar 2025
"Mai" fliegt fremd
Das Storchengeschehen im Nest auf dem alten Molkereischornstein im NABU AZ Leiferde ist per Webcam einzusehen (https://storchencam-2.click2stream.com). So wurde am frühen Morgen des  27. Januar entdeckt, dass Störchin "Mai" zurückgekehrt war -  diesmal vor ihrem langjährigen Partner "Fridolin". Fortan wurde sie ab und zu auf dem Nest beobachtet, seit einigen Tagen jedoch nicht mehr. Wo war sie abgeblieben?  Nun konnte die Suche nach ihr erfolgreich abgeschlossen werden: "Mai" war zu dem Männchen  im dem  5 km entfernten Nest Ausbüttel-Siedlung gezogen. Das war schon länger von seiner Überwinterung in den Braunschweiger Rieselfeldern und der ALBA zurückgekehrt und noch solo. Nun also nicht mehr. Dies kann sich aber bald wieder ändern, beispielsweise wenn sie doch nicht länger mit dem Ausbütteler Männchen zusammen sein möchte,  wenn seine vorjährige Partnerin eintrifft, wenn in Leiferde Partner Fridolin ankommt oder im Nachbarort Vollbüttel das dortige Männchen. Mit dem war "Mai" in den vergangenen Jahren anfangs auch mehrfach liiert, bis sie sich dann doch zur Rückkehr nach Leiferde und zur Brut mit "Fridolin"  entschloss.   
Dienstag, 4. Februar 2025
Nun schon 16 Rückkehrer im Kreis Gifhorn - Nahrungsfaktor Bio-Müll
Weitere Ankünfte: je ein Storch traf nun auch auch in Didderse, Ribbesbüttel, Westerbeck und Wittingen ein. Damit erhöht sich die Anzahl der in den Kreis Gifhorn zurückgekehrten Weißstörche auf jetzt 16 - und alle sind es so früh wie nie zuvor.

Kaum war gestern eine Ladung kompostierbaren Bio-Mülls auf dem Gelände der BS-ALBA Deponie abgeladen, da kamen außer Möven auch schon die Störche. Es waren bald 20, davon die Hälfte beringt, die dann hier Nahrung suchten -und offensichtlich fanden (Foto Gerhard Braemer). Obwohl so davon nichts zu sehen ist, muss in solcher Kompostierungsmasse doch einiges an fleischlichen Resten enthalten sein. Störche fressen ja nicht nur Lebendfutter, sondern ernähren sich auch von Aas. Darum sind Deponien ein wichtiger Nahrungsfaktor - während der Saison und ganz wesentlich dann auch in  Überwinterungsgebieten wie Deutschland, Spanien und Nordafrika. Anhand der abgelesenen Ringnummern stellte sich heraus, dass es sich gestern weitestgehend um bereits zurückgekehrte Brutstörche aus dem Ansiedlungsbereich Braunschweig-Schwülper-Wendeburg handelte.   Heute war dann die Zahl der Störche auf ALBA und in den Rieselfeldern bereits auf 30 angewachsen.
Sonntag, 2. Februar 2025
Die erste frühe Rückkehrerwelle ist angekommen - auch Oldie "Bob" ist dabei
Der älteste beringte Weißstorch in den beiden Betreuungskreisen Celle und Gifhorn ist "Bob der Baumeister". 2000 im Tierpark Eekholt (S.H.) geschlüpft kommt DEW 201 T  seit 2006  jedes Jahr auf "sein" Nest im Schafstallweg in CE-Nienhagen zurück. Mit seiner diesjährigen Ankunft am 30. Januar (Foto Gerhard Papenburg)  stellte der nun 25-Jährige für sich einen neuen persönlichen Rekord auf, denn so früh war er bisher  noch nie wieder hier eingetroffen.  Somit reiht er sich ein in die Schar der bisher in diesem Jahr ebenfalls zeitiger denn je zurückgekehrten Brutstörche. Im Kreis Gifhorn sind dies bereits zwölf im Januar. Zu den bisher schon genannten kommt  noch der eine Brutstorch von Hülperode-Zollhaus hinzu. Als  Nr. 13  folgte dann am 1.  Februar DEW 9X 180, Brutstorch des Nestes GF-Lehmweg. Auch er hat in Deutschland überwintert. Das belegt seine Ablesung im Dezember im Überwinterungsschwerpunkt Büttelborn in Hessen.

Mitttwoch, 29. Januar 2025
Nun sind es schon elf Rückkehrer
Seit gestern sind im Kreis Gifhorn weitere Störche wieder auf ihrem Nest eingetroffen, und zwar die Männchen in Hoitlingen und Triangel, sowie ein unberingter Storch in Walle-Spargelweg. Damit ist die Zahl der Rückkehrer nun schon zweistellig bei 11 angelangt.
 
Im Kreis Celle meldet nun auch das Nest in Ahnsbeck seinen ersten Rückkehrer. Der wurde gestern auch auf Nahrungssuche in den Wiesen bei Beedenbostel und heute am Ortsausgang von Lachendorf gesichtet. Und in Großmoor ist das Paar nun komplett.
Wie werden sie sich diesmal entscheiden?
Die weit verbreitete Meinung, dass es immer dieselben Störche sind, die auf das Nest zurückkehren, stimmt so nicht. Es gibt zwar Störche und auch Storchenpaare, die sich viele Jahre lang für dasselbe Nest entscheiden. Es erfolgen aber durchaus auch Wechsel, insbesondere in den ersten Brutjahren.
 
Die Störchin mit der Ringnummer DEW 9T 630 wurde 2019 in GF- Wahrenholz auf der Kirche beringt. 2021 erfolgte ihre erste Brut in Offensen Kreis Celle. Dabei kamen die drei Jungen durch Starkregen ums Leben. In den beiden nächsten Jahren 2022 und 2023 brütete sie erfolgreich im 6 km entfernten Wathlingen und brachte vier Junge zum Ausfliegen. Den folgenden Winter verbrachte sie erstmals in  Deutschland und wurde dabei u.a. in der Region Hannover und dann im Überwinterungsschwerpunkt Büttelborn in Hessen abgelesen. Dort blieb sie dann aber und brütete auch vor Ort. Als zumindest noch zwei Junge auf dem Nest standen, verschwand sie aus Büttelborn - und kehrte wieder auf ihr voriges Nest in Wathlingen zurück. Sie vertrieb ihre dortige Nachfolgerin mit den beiden gerade flügge gewordenen Jungen und war fortan wieder mit ihrem früheren Partner vereint. Im Winter jetzt wurde sie mehrfach in Deutschland abgelesen, zuletzt am 17. Januar in Büttelborn. Wird sie nun wieder dort brüten? Oder nach Wathlingen zurückkehren?  Oder zunächst in Büttelborn brüten und dann doch wieder ihren Platz in Wathlingen zurückerobern?     
 
Die Störchin mit dem orangen Ring und der Nummer SVS 564 - Jahrgang 2022- stammt von einem Ansiedlungsprojekt in Schweden. Von dort aus flog sie im Herbst gen Süden und blieb in Oberbayern - bis zum Frühjahr 2024. Dann zog sie wieder gen Heimat. Auf dem Weg dorthin flog sie auch durch den Kreis Gifhorn und blieb dann hängen in Wittingen. Dem dortigen Männchen war seine mehrjährige Partnerin nach Knesebeck abgezogen. Seinem Werben konnte die erst zweijährige Schwedin nicht widerstehen. Sie blieb, und die beiden zogen tatsächlich zwei Junge groß. Im Spätsommer zog sie dann wieder gen Süden und hielt sich zunächst bis in den September hinein im Gebiet BS-Rieselfelder, Okeraue und ALBA-Deponie auf. Von dort flog sie weiter. Vermutlich hat sie wieder in Bayern überwintert. Was wird nun in diesem Jahr?   Vor zwei Tagen hat die Störchin, von Süden kommend, nun wieder die BS-ALBA-Deponie erreicht. Die Chancen auf eine erneute Brut in nicht so weit entfernten Wittingen stehen also nicht schlecht.  Es könnte aber auch sein, dass sie es diesmal noch weiter zurück bis in ihr Herkunftsland Schweden schafft. Oder dass sie sich noch ganz anders entscheidet. Es bleibt spannend.  

Montagmorgen, 27.Januar 2025
Die "Mai" ist gekommen   
Am gestrigen Abend wurde im NAZ Leiferde ein Storch im Nest auf dem Schornstein gesichtet. Seit heute Morgen ist nun zu sehen: Es handelt sich um "Mai", die langjährige Partnerin von "Fridolin" (Screenshot von Friedrich Börner).  Dann kann es – hoffentlich - nicht mehr lange dauern, bis auch er wieder eintrifft. Im letzten Jahr war dies innerhalb von zwei Tagen der Fall.

Ebenfalls heute morgen standen gleich beide Störche auf dem Nest in Rothemühle-Im Winkel. Anschließend  gingen die beiden gemeinsam auf Nahrungssuche (Foto privat). Somit ist im Kreis Gifhorn das erste Paar komplett!

Auch auf dem Nest am Kindergarten in Walle ist heute ein erster Storch eingetroffen. Damit sind es insgesamt schon 8 im Kreis Gifhorn.

Sonntag, 26.Januar 2025
Nochmals zeitiger als je zuvor - die Storchensaison 2025 ist eröffnet
Im Vorjahr kam der erste Brutstorch im Kreis Gifhorn bereits im Januar wieder zurück. Am 30.01. traf er auf seinem Nest auf der Kirche in Wahrenholz ein. In diesem Jahr nun ist der Januar noch nicht zuende, und es sind mit dem heutigen Tage bereits vier Störche in den Kreis Gifhorn zurückgekehrt. Drei von ihnen sind beringt. Daher wissen wir, wo sie den Winter verbracht haben, nämlich hier in Deutschland. Das Männchen DEW 5X 921 vom Nest Ausbüttel-Siedlung hielt sich die meiste Zeit im Gebiet BS-Rieselfelder, Okeraue und ALBA-Deponie auf und schaute von dort aus nur ab und zu mal zuhause nach dem Rechten. Nun ist es wieder hier. Das Männchen DEW 8T 081 vom Nest auf dem Kreuz der Kirche in Leiferde wurde im Dezember in der deutschen Überwinterungshochburg (mit 250 bis 300 Störchen) Büttelborn Kreis Gerau in Hessen abgelesen. Am Freitag wurde es nun wieder in Leiferde gesichtet, als es das tags zuvor abgetragene Nest auf Mast 1 im NAZ besichtigte. Das Männchen DEW 5T 289 vom Nest in Wasbüttel traf am gleichen Tag wieder zuhause ein. Mitte Januar hatte es sich ebenfalls noch in Büttelborn aufgehalten. Der vierte Ankömmling ist wie im Vorjahr der eine unberingte Brutstorch aus Wahrenholz. Im Kreis Celle wurde heute der erste Storch im Nest auf der Kirche in Großmoor gesichtet.
 
Da wir auch noch von einigen weiteren Gifhorner Störchen in den deutschen Überwinterungshochburgen Kenntnis haben, ist damit zu rechnen, dass auch sie bald wieder bei uns eintreffen werden. Und dann wird es auch nicht mehr lange dauern, bis auch die Störche aus den Überwinterungsgebieten in Frankreich und insbesondere Spanien zurückkehren.
Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle (bis 2019) und Gifhorn



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Hans-Jürgen Behrmann
Weißstorchbetreuer für die Landkreise Celle ( bis 2019) und Gifhorn



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